10-Punkte-Plan für ein biologisch vielfältiges Europa

Nur noch drei Jahre Zeit hat die EU, um ihr 2020-Ziel, den Verlust der biologischen Vielfalt in Europa zu stoppen, durchzusetzen. Doch statt aktiv zu werden, unterzieht die EU-Kommission nun schon seit mehr als zwei Jahren die Naturschutzrichtlinien einem "Fitness-Check". Europäische Umweltorganisationen fordern deshalb konkrete Aktivitäten zum Erhalt der biologischen Vielfalt in Europa.

Das European Environmental Bureau (EEB) hat gemeinsam mit Friends of the Earth Europe, Birdlife Europe, und dem WWF einen 7-Punkte-Plan zur Rettung der Biodiversität in Europa entworfen. Eine Kopie dieses Plans mit dem Titel „The Laws of Nature“ steht als Download auf der Webseite des EEB zur Verfügung

 

Die Umweltorganisation Friends of the Earth Europe hat zudem einen 10-Punkte-Plan mit wichtigen Aktionen für den Schutz der Biodiversität in deutscher Sprache zusammengefasst.

 

1. Natura-2000-Netz fertigstellen: Benennung von Schutzgebieten zügig voranbringen und für alle Gebiete und geschützten Arten Managementpläne erarbeiten und durchführen.

 

2. Schärferes Vorgehen gegen illegale Aktivitäten: Rechtsverstöße in Schutzgebieten müssen besser verfolgt werden; Mitgliedstaaten, die EU-Naturschutzvorschriften missachten, müssen mit Konsequenzen rechnen.

 

3. Mehr Kapazitäten zur Kontrolle einsetzen: Die EU-Kommission muss Beschwerden schneller und besser nachgehen und Verstöße gegen Naturschutzregelungen konsequent verfolgen, mehr Kontrollen und der Einsatz von Fernerkundungstechnik wären hilfreich.

 

4. Umwelthaftungsrichtlinie durchsetzen: EU-Kommission und Mitgliedstaaten müssen dafür sorgen, Umweltverschmutzung zu vermeiden und Umweltschäden zu sanieren.

 

5. Fundamentale Reform der Agrarpolitik: Schluss mit schädlichen industriellen Praktiken - Agrarökologie und Naturschutzgesetze brauchen zentrale Stellung in der Gemeinsamen Agrarpolitik.

 

6. Bienen retten: Schutzinitiative für bestäubende Arten starten.

 

7. EU-weite grüne Infrastruktur ("TEN-G") etablieren: Schutzgebietsvernetzung und Wildtierkorridore schaffen, Naturschutz bei der Raumplanung immer berücksichtigen.

 

8. Natur wieder herstellen: Mindestens 15 Prozent der durch Degradation geschädigten Ökosysteme in den Mitgliedstaaten schnellstmöglich sanieren.

 

9. Investitionen in Naturschutz: mehr Finanzfonds zur Sicherung von Natura 2000 und Renaturierung/Sanierung, umweltschädliche Subventionen abschaffen.

 

10. Prävention statt Nachsorge: Instrumente und Maßnahmen zum Schutz vor Umweltschäden fördern, statt einen Mechanismus zu schaffen, Umweltschäden auszugleichen.

 

Ausführlich sind diese zehn Maßnahmen in einem englischen Briefing beschrieben.[Quelle, DNR]

 

Quelle, DNR: 10-Punkte-Plan für ein biologisch vielfältiges Europa

Ten actions for a biodiverse Europe

EEB Pressemitteilung Actions for Nature

EEB: The Laws of Nature