Alpbach macht Klimaschutz zum Thema

31. Aug 17

Die heurige Ausgabe des Europäischen Forums Alpbach (EFA) steht unter dem Titel „Konflikt und Kooperation“. Da die Klimakatastrophe eines der globalen Probleme ist, die nur mit internationaler Kooperation zu lösen sind, stand diese Herausforderung auch bei mehreren Sessions im Zentrum.

Bei der Diskussion "Green Innovation" trafen am Montagabend Politik und Wirtschaft zusammen, um Strategien und Ideen zur Verminderung des Klimawandels zu diskutieren. Mit dabei unter anderem der US-amerikanische Ökonom Jeffrey Sachs, der Bürgermeister von Vancouver Gregor Robertson und Bundeskanzler Christian Kern. Laut der Ökonomin Mariana Mazzucato müssten die Finanzministerien viel mehr in den Dialog über Klimapolitik eingebunden werden. Auch das Zusammenspiel auf regionaler und nationaler Ebene müsse funktionieren. Für Kanzler Kern scheitere Klimaschutz auf EU-Ebene zu oft an den Eigeninteressen der Mitgliedstaaten.

Am Mittwoch präsentierten die Sozialpartner im Rahmen des EFA ein gemeinsames Papier für „Investitionen in eine nachhaltige  Zukunft“. Wegen der Wahl wurde das Programm früher als geplant präsentiert. Die Sozialpartner setzen dabei stark auf Digitalisierung, Weiterbildung, Innovationen und Verfahrenserleichterungen. Bei letzterem Thema sehen die Interessenvertreter angesichts des Genehmigungsverfahrens zum Bau der dritten Piste am Flughafen Wien und der 380-kV-Stromleitung in Salzburg Handlungsbedarf. Christoph Leitl (WKO) Rudolf Kaske (Arbeiterkammer) und Erich Foglar (ÖGB) beklagten lange Verfahrensdauern und sprachen sich für eine „Straffung“ der Umweltverträglichkeitsprüfung aus. Wie derartige fossile Großprojekte zu einer nachhaltigen Zukunft passen, erläuterten sie unterdessen nicht.


Der Standard: Leitl: "Nicht alles, was wir machen, machen wir deppert"

Wiener Zeitung: Grüne Innovation für die Weltrettung