Diesel: Softwareupdates laut Deutscher Umwelthilfe weitgehend wirkungslos

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat die am Dieselgipfel beschlossenen Maßnahmen von Industrie und Politik auf ihre Wirksamkeit untersucht. Das Ergebnis ist wie erwartet ernüchternd: Dieselkaufprämie, Software-Update und Zukunfts-Fonds bringen keine nennenswerte Verringerung der Stickoxid-Belastung. Ohne technische Nachrüstungen hält die DUH deshalb Fahrverbote für alternativlos.

Zwei Wochen nach Vorstellung der zwischen den Autokonzernen und deutscher Regierung vereinbarten Ergebnisse des Nationalen Forums Diesel, legt die DUH eine erste Gesamtbewertung der Minderungspotentiale für 2018 vor. Nach Auswertung aller bislang öffentlich oder in deutschen Bundesministerien zugänglichen Informationen, werden sich die Stickstoffdioxid-Werte in den belasteten Städten im Winterhalbjahr nicht verändern. Aber auch im Sommerhalbjahr beträgt das NO2-Minderungspotential aller beschlossener Maßnahmen demnach zusammen bei Temperaturen oberhalb von +10 Grad Celsius deutlich unter fünf Prozent.

Die DUH fordert noch vor der Bundestagswahl im September Bekenntnisse zur Einhaltung der Luftqualitätswerte in allen deutschen Städten ab 2018. Als notwendige Maßnahmen werden Fahrverbote für Fahrzeuge, welche die Grenzwerte überschreiten, gefordert sowie ein Nachrüsten mit einer auch im Winter funktionierenden Abgasreinigung.

Da die Politik trotz Kenntnis über die Sachlage noch immer keine ausreichenden Maßnahmen ergreift, um die Situation für die Betroffenen schnellstmöglich zu ändern, klagt die DUH in derzeit 16 Städten für Diesel-Fahrverbote ab dem 1. Jänner 2018. Die Fahrverbote gelten für alle Pkw, die die Abgasgrenzwerte der Euronorm 6 auf der Straße nicht einhalten.

 

Deutsche Umwelthilfe fordert „Saubere Luft für unsere Städte“ ab 2018