EU-Initiative zu Human Monitoring soll Risiken von Schadstoffbelastung erforschen

26.Jän 17

Mit dem sogenannten „Human Biomonitoring“ kann festgestellt werden, welche Stoffe in welchem Ausmaß in den menschlichen Körper gelangen. Dazu wird Blut, Harn, Muttermilch, Speichel, Haare oder Gewebe einzelner Personen und ganzer Bevölkerungsgruppen auf Schadstoffe und deren Abbauprodukte analysiert. Mit Jänner 2017 startet die bisher größte länderübergreifende Initiative für Human-Biomonitoring in der EU, HBM4EU. Das Umweltbundesamt leitet als nationale Kontaktstelle die österreichischen Beiträge.

Im Rahmen von HBM4EU arbeiten über 100 Organisationen aus 26 Ländern in den nächsten fünf Jahren daran, Human-Biomonitoring-Aktivitäten in Europa zu verknüpfen, auszuweiten und als Werkzeug der europäischen Umwelt-, Chemikalien- und Gesundheitspolitik zu verankern. Bis zum Jahr 2022 soll eine einheitliche Datengrundlage auf EU-Ebene geschaffen werden, Forschungslücken identifiziert und Human-Biomonitoring Studien durchgeführt werden. Ziel ist, die Zusammenhänge zwischen der Belastung mit Chemikalien und den gesundheitlichen Risiken aufzudecken und zu bewerten. Die Ergebnisse leisten einen wichtigen Beitrag zur gesundheitsbezogenen Umweltbeobachtung und zur Chemikaliensicherheit.

In Österreich beteiligen sich neben dem Umweltbundesamt die Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES), die Medizinischen Universitäten in Wien und Innsbruck und die private Universität UMIT in Tirol an HBM4EU. Die Gesamtleitung des Projekts HBM4EU liegt beim deutschen Umweltbundesamt, die finanziellen Mittel kommen aus dem EU-Programm für Forschung und Innovation, Horizon 2020. Das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft hat sich in den letzten Jahren für einen europäischen Ansatz im Human-Biomonitoring eingesetzt und unterstützt die Initiative.

Fachleute aus Wissenschaft und Verwaltung, die sich mit Human-Biomonitoring befassen, sind in der Österreichischen Plattform Human-Biomonitoring unter der Leitung des Umweltbundesamtes vernetzt. Die Plattform wurde im Jahr 2007 gegründet und hat es sich zur Aufgabe gemacht, Human-Biomonitoring zur Förderung von Gesundheits- und Umweltschutz in Österreich zu etablieren und nationale Präventionsziele zu unterstützen. Seit September 2016 ist die Plattform offizielles Beratungsgremium des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft für Fragen an der Schnittstelle zwischen Umwelt und Gesundheit.

 

Österreichische Plattform Human Bio-Monitoring