EU-Klimaziele zu niedrig: Kohleausstieg gefordert

9. Nov 17

Eine neue Studie des Tyndall Centre for Climate Change Research und der Teesside University im Auftrag von Friends of the Earth Europe zeigt, dass die Erreichung der Klimaziele für Europa einen viel rascheren Ausstieg aus fossiler Energie bedeuten, als dies in bisherigen Plänen vorgesehen ist.

Die KlimawissenschaftlerInnen berechneten, dass das CO2-Budget der EU im Rahmen der Paris-Ziele beim derzeitigen Emissionsniveau bereits in neun Jahren aufgebraucht wäre. Die erforderlichen Reduktionspfade für eine Einhaltung der 2-Grad-Grenze gehen weit über die derzeitigen EU-Ziele hinaus, die eine Reduktion von Treibhausgasemissionen um mindestens 40 Prozent gegenüber 1990 vorsehen. Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass innerhalb der nächsten zwanzig Jahre ein fast kompletter Ausstieg aus fossiler Energie gelingen muss und nach 2035 fossile Energieträger weitgehend ersetzt werden müssen.

Entscheidend dafür wird auch ein schneller Kohleausstieg sein. Ein Bündnis aus zahlreichen Umweltverbänden zeigt mit einem Aktionsplan auf, wie der Kohleausstieg in der EU bis spätestens 2030 gelingen kann. Die Initiative „Europe Beyond Coal“, zu der unter anderem das Europäische Umweltbüro (EEB), CAN Europe und der WWF gehören, veröffentlichte vor Beginn der Weltklimakonferenz in Bonn ein Fünf-Punkte-Programm, das für die EU und ihre Mitgliedstaaten ein schrittweises Ende der Kohleförderung und –nutzung aufzeigt.

Erstens müsste die EU alles daransetzen, Kohlesubventionen zu beenden. Zweitens müsse das europäische Emissionshandelssystem wieder funktionstüchtig gemacht werden. Drittens müsse der Kohleausstieg sozialverträglich geschehen. Viertens müsse die EU Energieeffizienz und erneuerbare Energien stärker als bisher fördern. Fünftens müsse die EU Verstöße gegen die EU-Luftqualitätsvorschriften konsequent ahnden.

 

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