EU-Kommission für Verlängerung der Glyphosat-Zulassung

20. Juli 17

Geht es nach der EU-Kommission, dann wird das umstrittene Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat für weitere zehn Jahre zugelassen. Einen entsprechenden Vorschlag hat sie am Mittwoch veröffentlicht. Am Donnerstag endet ein zweitägiger ExpertInnenausschuss zum Thema. Dieser soll seine Entscheidung im September oder Oktober abgeben.

Auch wenn die Kommission ihre Stellung für die Verlängerung der Zusage bereits bezogen hat, will sie diese nicht ohne Zustimmung einer qualifizierten Mehrheit der Mitgliedstaaten erlassen. Dies betonte Vytenis Andriukaitis, der Kommissar für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit am Montag. Laut Andriukaitis gebe es keinen Grund, Glyphosat als krebserregend einzustufen. Dabei stützte er sich auf die Einschätzungen der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA) und der Europäischen Agentur für Lebensmittelsicherheit (EFSA). Diese wird von GegnerInnen des Mittels dafür kritisiert, dass sie sich bei ihrer Einschätzung auf Forschungsergebnisse berief, ohne diese offenzulegen. Die zur Weltgesundheitsorganisation (WHO) gehörende Internationale Agentur für Krebsforschung dagegen hatte 2015 erklärt, Glyphosat sei "wahrscheinlich krebserregend".

Bei der letzten Abstimmung über die Verlängerung der Zulassung haben sich Frankreich und Malta dagegen ausgesprochen, sieben weitere Mitgliedstaaten haben sich enthalten, darunter auch Österreich. Am Dienstag hat sich Gesundheitsministerin Pamela Rendi-Wagner erstmals in die Debatte eingeschalten und von Umweltminister Rupprechter ein „Nein“ zur Zulassung gefordert.

Der neue französische Umweltminister Nicolas Hulot sprach sich strikt gegen eine weitere Zulassung aus.

 

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