EU-Kommission verpasst Chance einer verpflichtenden Quote für E-Autos

Nach dem Vorschlag der EU-Kommission müssen die europäischen Autohersteller mit neuen CO2-Zielvorgaben für ihre Fahrzeuge rechnen. Bis 2030 sollen diese 30% weniger CO2 emittieren als noch 2020. Eine verbindliche Quote für Elektrofahrzeuge, wie in den ersten Entwürfen der Gesetzesvorschläge vorhanden und von Grünen und Umweltschutzverbänden gefordert wird, wurde in letzter Minute von der deutschen Autolobby verhindert.

Ein Viertel der Treibhausgase der EU stammen aus dem Transportsektor. Um 2030 das Pariser Klimaziel der Emissionsreduktion um 40% zu erreichen, wurde am Mittwoch von der EU-Kommission das „Paket für saubere Mobiltät“ präsentiert. Neben den Grenzwerten für Fahrzeuge, sind weitere Maßnahmen vorgesehen: in öffentlichen Ausschreibungsverfahren sollen „saubere“ Fahrzeuge bevorzugt und der kombinierte Einsatz verschiedener Güterverkehrsträger soll vereinfacht werden. Außerdem sollen Fernbusverbindungen gefördert und die Infrastruktur alternativer Kraftstoffe ausgebaut werden.

Für Greg Archer von der Organisation Transport & Environment (T&E) ist das Paket ein Weihnachtsgeschenk Junckers an die Autoindustrie: “Die Kommission hat der Autoindustrie auf Anruf ein ineffiziente Regulierung geschenkt. Ohne Sanktionsmechanismen wird ein Ziel für Nullemissionsfahrzeuge zum Eigentor. Europa überlässt China bereitwillig die Weltmarktführerschaft bei E-Autos und riskiert, dass ihre Modelle zukünftig nach Europa exportiert werden und Beschäftigung in Europa in Gefahr gebracht wird."

 

Europäische Kommission: Energieunion: Kommission ergreift Maßnahmen zur Stärkung der weltweiten Führungsposition der EU bei sauberen Fahrzeugen

Euractiv: Deutsche Autolobby gefährdet CO2-Ziele der EU

Transport & Environment: Juncker’s early Christmas present to the car industry undermines climate goals