EU veröffentlicht Fangquoten - Dorsch bleibt gefährdet

Die EU-Fischereiminister haben für 2017 die zulässigen Gesamtfangmengen (TACs) für die zehn wichtigsten Fischbestände in der Ostsee beschlossen. Für die Dorschbestände sollen die Fangquoten gesenkt werden: in der östlichen Ostsee um 25 Prozent, in der westlichen um 56 Prozent.

Darüber hinaus gelten Dorschfangbeschränkungen für Freizeitfischer. Andere kommerzielle Fischbestände wie Scholle, Hering, Lachs und Sprotte dürfen stärker befischt werden als in den vergangenen Jahren, da sich deren Bestände nach Angaben der zuständigen Behörden erholt haben. Ausnahmen sind Heringsbestände im Golf von Riga (minus 11 Prozent) und Lachsbestände im Finnischen Meerbusen (minus 20 Prozent).

Die Kommission hatte eine Senkung der Dorschfangquoten um 88 Prozent vorgeschlagen, der Internationale Rat für Meeresforschung (ICES) in seiner wissenschaftlichen Bestandsaufnahme für den Mehrjahresplan für die Ostsee sogar um 93 Prozent. Meeresschutzorganisationen wie OCEANA schätzen die Entscheidung des Ministerrates als ungenügend ein, um die Bestände des Dorsches langfristig zu schützen. Die Organisation hatte  schon im Vorfeld gemahnt, dass es in leeren Meeren keine Fischereiwirtschaft geben könne, und fordert ein temporäres Dorschfangverbot. Dänemark und Deutschland hätten eine unrühmliche Rolle gespielt, um ihren Fischereiflotten die Fangrechte zusichern und trotz der Warnungen von ICES und Naturschutzorganisationen die Überfischung der Dorschbestände in der Ostsee fortzusetzen. [Quelle, DNR]

 

Quelle, DNR: EU veröffentlicht Fangquoten - Dorsch bleibt gefährdet

Pressemitteilung EU-Ministerrat

Pressemitteilung OCEANA