Glyphosat-Anwendung bleibt trotz weiterer EU-Zulassung umkämpft

11. Jan 18

Der Widerstand gegen die Zulassung und Verwendung des umstrittenen Unkrautvernichtungsmittels Glyphosat reißt nicht ab. Im November forderten sechs Mitgliedsstaaten der EU (Belgien, Frankreich, Griechenland, Luxenburg, Malta und Slowenien) in einem Brief an die EU-Kommission eine Studie über Alternativen zu Glyphosat. So brauche die EU einen „Exit-Plan“, um die Anwendung spätestens im Dezember 2022 zu verbieten. Dazu soll eine wissenschaftliche Studie chemische, mechanische und biologische Alternativen in der landwirtschaftlichen Anwendung untersuchen.

Auch in Kärnten ging es beim Europäischen Ausschuss der Regionen um Glyphosat. Bei einem Besuch des Präsidenten des Ausschusses, Karl-Heinz Lambertz in Kärnten betonen er und Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) die Widerspiegelung konkreter Probleme der Bevölkerung im Ausschuss der Regionen, wie sich das vor allem beim Thema Glyphosat zeigt. Da sich ein Großteil der EU-Bevölkerung ein Verbot von Glyphosat wünsche, soll es in der nächsten Sitzung des Ausschusses der Regionen eine Diskussion darüber mit allen 350 Mitgliedern geben. Der AdR-Präsident erhofft sich, mit einer Kampagne die EU von einem Glyphosat-Verbot überzeugen zu können.

Derweil verbannt das österreichische Lebensmittelunternehmen SPAR Glyphosat aus seinen Eigenmarken. Auch Sutterlüty und MPreis planen den Einsatz von Glyphosat zu verringern. Das ergab eine Anfrage der Umweltschutzorganisation Greenpeace bei den österreichischen Supermärkten. Greenpeace fordert von allen Supermärkten ein klares Bekenntnis gegen den umstrittenen Unkrautvernichter. „Die österreichischen Supermärkte müssen ihren Beitrag für eine glyphosatfreie österreichische Zukunft leisten. Nur gemeinsam kann uns die Wende hin zu einer gesunden und umweltfreundlichen Lebensmittelproduktion gelingen“, sagt Sebastian Theissing-Matei, Landwirtschaftssprecher bei Greenpeace.

 

Euractiv: Sechs Mitgliedsstaaten wollen Glyphosat-Alternative

ORF: Debatte über Glyphosat-Verbot

Pressemitteillung Greenpeace