IFOAM fordert Neuausrichtung der Gemeinsamen Agrarpolitik

26.Jän 17

Die Internationale Vereinigung der ökologischen Landbaubewegungen in der EU (IFOAM EU) fordert in einem Brief an Landwirtschaftskommissar Phil Hogan eine umfassende Neuausrichtung der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP). Diese solle sich weit mehr als bisher an Prinzipien der Nachhaltigkeit orientieren.

Bisher ist die GAP besonders auf Wettbewerbsfähigkeit ausgelegt, was die Produktion großer Mengen von billigen Produkten für den Export begünstigte. Ziele wie langfristige Ernährungssicherung und die Anpassung an den Klimawandel rückten dagegen in den Hintergrund. Außerdem wird seit Langem kritisiert, dass die derzeitige GAP große Betriebe bevorzugt, den sogenannten Zwang zum „Wachsen oder Weichen“ mit bedinge.

„Kommende Reformen müssen einen ‚New Deal’ zwischen Bauern und Bäuerinnen sowie den BürgerInnen anstoßen, der die ökologischen sowie sozio-ökonomischen Leistungen des Agrarsektors stärkt“, ist etwa im Brief zu lesen, der sich für eine neues Modell der Förderungen einsetzt, basierend auf agrarökologischen Resultaten. In dieser Forderung sehen sich die LandwirtInnen auch von den EU-BürgerInnen unterstützt, die mittlerweile bereit seien, für Lebensmittel, die unter höheren Standards produziert werden, auch mehr zu zahlen.

Au jeden Fall bekommen die Forderungen von IFOAM EU Rückendeckung von einer neuen Studie der NGO Germanwatch, welche im Auftrag von Martin Häusling, Agrarpolischer Sprecher für die Grünen/EFA, erstellt wurde. Die Studie fordert eine Debatte über eine Neuausrichtung der GAP und einen Fitness-Check, wie er in anderen Politikbereichen durchgeführt wurde. Eine Neuausrichtung der GAP müsse die Ernährungssicherung der EuropäerInnen ins Zentrum stellen und „auf der Kreislaufwirtschaft von Nährstoffen in regionalen, naturräumlichen Zusammenhängen basieren“, so die AutorInnen der Studie.

 

EurActiv: Organic farmers call for sustainability-driven CAP payments

EurActiv: Studie zur Agrarpolitik: GAP braucht weitere Reformen