Krebserregendes Cadmium in Düngemittel Gegenstand aktueller Trilogverhandlungen

1. Feb 18

In einem offenen Brief rufen Umweltschutzorganisationen, darunter das Europäische Umweltbüro (EEB), die verhandelnden EU-ParlementarierInnen dazu auf, in den Trilogverhandlungen das Mandat des Parlaments zu verteidigen. Im Herbst 2017 einigte sich dieses darauf, den Gehalt von Cadmium in Düngemittel auf 20 mg/kg zu begrenzen. Der Europäische Rat favorisiert hingegen eine erlaubte Menge von 60mg/kg.

Cadmium gilt als eines der giftigsten Metalle, da es enorme Wirkungen auf fast alle biologische Prozesse hat und als krebserregend, genverändernd und neurotoxisch eingestuft wird. Während die Cadmium-Verschmutzung in anderen Bereichen recht erfolgreich reduziert werden konnte, ist die Landwirtschaft eines der letzten großen Cadmium-Freisetzer der Europäischen Union. Durch cadmiumhaltige Nahrungsmittel kann das Schwermetall die menschliche Gesundheit schwer beeinträchtigen.

Der Brief, der auch von den Umweltschutzorganisationen „Compassion in World Farming“ (CiWF), Slow Food, BirdLife Europe, Greenpeace und der „Health and Environment Alliance“ (HEAL) unterzeichnet wurde, betont, dass das Limit von 20mg/kg Cadmium für in der EU verkaufte Düngemittel, das absolute Minimum darstelle, das notwendig sei, um unsere Gesundheit und Umwelt zu schützen.

„Cadmium ist ein gefährliches Karzinogen, das mit Krebs, Osteoporose, Herzkrankheiten und Fruchtbarkeitsstörungen in Zusammenhang steht. Ganz zu schweigen von der Gefahr, die es für unsere Umwelt darstellt, wenn unsere Böden und Flüsse verschmutzt sind. Es ist von enormer Bedeutung, dass die Abgeordneten des EU-Parlaments das Limit von 20mg/kg in Düngemitteln verteidigen. Da die EU-Ländern eine Grenze von 60mg/kg anstreben, hoffen wir darauf, dass die Abgeordneten die Gesundheit der Bevölkerung und Umwelt zu verteidigen wissen,“ so Faustine Bas-Defossez, Policy Manager für Landwirtschaft und Bioenergie des Europäischen Umweltbüros.

 

EEB: Talks begin on carcinogenic metal in chemical fertilisers

Brief an die Abgeordneten des Europäischen Parlaments