Lebensmittelskandal: gesundheitsschädliche Insektizidspuren in Eiern

Anfang Juni lagen den belgischen Behörden bereits erste Berichte über erhöhte Fipronil-Werte in Eiern vor. Trotzdem informierten diese erst Ende Juli die EU-Kommission darüber. Das könnte nun Anlass für ein EU-Vertragsverletzungsverfahren gegen die belgische Lebensmittelaufsicht sein, da diese ihrer Mitteilungspflicht gegenüber dem EU-Schnellwarnsystem nicht nachgekommen ist.

Fipronil ist ein Insektizid, dessen Anwendung bei lebensmittelliefernden Tieren wegen seiner gesundheitsschädigenden Wirkung in der EU verboten ist. Die Chemikalie ist vermutlich über ein Reinigungsmittel eines belgischen Herstellers in die Ställe gelangt und in weiterer Folge von den Hühnern aufgenommen worden.

Mittlerweile stehen Eier von knapp 60 belgischen Betrieben unter Kontaminationsverdacht. Auch in den Niederlanden und Deutschland wurden erhöhte Werte in Ställen gemessen, die vom selben belgischen Reinigungsmittelhersteller Produkte bezogen hatten. Bereits mehrere Millionen Eier wurden in diesen Ländern aus dem Lebensmittelhandel genommen.

Auch in Österreich gab es vereinzelt freiwillige Produktrückrufe für aus Deutschland importierte Eier. Alle an Frischeiern durchgeführten Tests sind jedoch bisher negativ ausgefallen. Die AMA zieht dennoch Konsequenzen aus der Causa und verspricht, in Zukunft auch verstärkt in Geflügelbetrieben verwendete Reinigungs- und Desinfektionsmittel zu kontrollieren.

 

Die Presse: Eierskandal: EU droht Belgien wegen Fipronil-Eiern 

Die Presse: Auch in Österreich nehmen Firmen Eier aus dem Handel