Nachhaltige EU-Fischerei birgt großes Potenzial

28. Sept 17

Wie eine neue Studie der NGO Oceana zeigt, könnte die Wiederaufstockung der europäischen Fischbestände tausende Jobs schaffen und 4,9 Milliarden Euro zur EU-Wirtschaftsleistung beisteuern. Gleichzeitig kritisieren UmweltschützerInnen, dass es an der Umsetzung von EU-Richtlinien für nachhaltige Fischerei mangle.

Laut Oceana könnte der Gesamtwert der gefangenen Fische mit nachhaltiger Fischerei um 2,4 Milliarden Euro pro Jahr steigen (plus 56 Prozent). Gleichzeitig könnten 92.000 neue Arbeitsplätze entstehen.

Obwohl sich die Mitgliedstaaten 2013 einer Gemeinsamen Fischereipolitik (GFP) verpflichtet haben, mit der die Überfischung aller Bestände bis 2020 beendet werden soll, ist die Fischereipolitik in der Realität von Kurzfristigkeit geprägt. Für langfristig nachhaltige Fänge müssten die derzeitigen Fangquoten heruntergesetzt werden – was für Politiker, die wiedergewählt werden wollen, ein großes Risiko darstellt.

So werden im Fischereirat der EU alljährlich die Quoten für einzelne Fischarten festgelegt und unter den Ländern aufgeteilt. Der Prozess wird einerseits von einer Intransparenz geprägt, zudem werden wissenschaftliche Empfehlungen oft gegenüber den Interessen der Fischindustrie benachteiligt.

Der Fischerei-Rat trifft sich am 9. Oktober, um Fangquoten für die Ostsee zu beschließen, sowie am 11. und 12. Dezember, um die Quoten für die Nordsee und das Schwarze Meer auszuhandeln.


Euractiv: Nachhaltige EU-Fischerei könnte tausende Jobs und Milliarden-Erträge bringen