Österreich besonders von Diesel-Emissionen betroffen

5. Mai 17

Nach aktuellen Messungen des deutschen Umweltbundesamts stoßen Diesel-PKW auf der Straße im Schnitt sechs Mal so viele Stickoxide aus wie unter Laborbedingungen. Österreich ist besonders vom hohen Ausstoß der Schadstoffe betroffen, da der Anteil von Diesel-PKW am gesamten Bestand 57 % ausmacht. Zum Vergleich: In Deutschland sind es nur 33 %. Das berichtet der VCÖ in einer aktuellen Aussendung.


Eine wichtige Rolle bei der Höhe des Stickoxid-Ausstoßes spielt die Außentemperatur. Bei kaltem Wetter sind die Emissionen teilweise sehr viel höher. Während moderne EURO6-Diesel-Pkw bei null Grad im Schnitt fast doppelt so viel NOx ausstoßen wie bei 18 Grad, ist der Unterschied bei den älteren EURO4 Diesel-Pkw geringer, aber mit 40 Prozent ebenfalls hoch.


Generell stoßen EURO5-Diesel-Pkw beim Fahren besonders hohe Schadstoffmengen aus. Im Vergleich mit den 180 Milligramm pro Kilometer unter Laborbedingungen waren die tatsächlichen NOx-Emissionen mit durchschnittlich 906 Milligramm fünfmal so hoch, so das Ergebnis der Studie des deutschen Umweltbundesamtes.


Allein seit dem Jahr 2010 wurden in Österreich 1,32 Millionen Diesel-Pkw neu zugelassen, was sich negativ auf Österreichs Luftqualität auswirkt. Als Konsequenz der neuen Messergebnisse fordert der VCÖ, dass Hersteller jene Modelle, die auf der Straße deutlich höhere NOx-Emissionen aufweisen, kostenlos nachrüsten sollen. Außerdem sollen Abgaskontrollen auf EU-Ebene verbessert und in Österreich die Steuerbegünstigung für Diesel abgeschafft werden.



VCÖ: Österreich von zu hohen Stickoxid-Emissionen der Diesel-Pkw viel stärker betroffen als Deutschland