RepaNet kritisiert Abfallwirtschaftsplan-Entwurf

6. April 17

In einer Stellungnahme zum Entwurf des Abfallvermeidungsprogrammes im Bundes-Abfallwirtschaftsplan 2017 (BAWP) kritisiert RepaNet mangelnde Ziele und Strategien für Wiederverwendung. Die vorgesehenen Maßnahmen im Entwurf des Abfallvermeidungsprogrammes würden nicht ausreichen, um dem Re-Use-Sektor jene Impulse zu geben, die nötig seien, um den Zielen der Circular Economy zu entsprechen.

RepaNet fehlt eine klare und empirisch fundierte Zielformulierung und darauf basierende Strategie für Wiederverwendung und Vorbereitung zur Wiederverwendung in Österreich. Für die 3. Abfallhierarchiestufe (Recycling) gebe es seit vielen Jahren operationalisierbare Ziele und Strategien und klare Verantwortlichkeiten, so auch für die Kostentragung. Für die 1. und 2. Stufe würden diese bislang weitgehend fehlen- nicht zuletzt auf Grund von fehlenden volkswirtschaftlichen und ressourcenpolitischen Grundlagendaten in Bezug auf Re-Use.

Das Netzwerk spricht sich für einen klaren Auftrag zur Erarbeitung einer umfassenden Re-Use-Strategie unter Einbindung von Volkswirtschaft und Arbeitsmarkt aus. Eine künftige Kreislaufwirtschaft werde nicht mehr alleinige Aufgabe der Abfallwirtschaft sein können. Gerade Abfallvermeidung und Vorbereitung zur Wiederverwendung würden weit über den Fokus der herkömmlichen Abfallwirtschaft hinausweisen. Die hierzu nötigen Verknüpfungen mit anderen Sektoren müssten geschaffen werden und die Frage der Kostentragung dürfe nicht mehr den Re-Use-Betrieben alleine überlassen werden, wenn Re-Use künftig erfolgreich im Sinne des Gemeinwohls sein soll.

 

Re-Use- und Reparaturnetzwerk Österreich