Rückschritt beim Klimaschutz: Treibhausgase 2015 gestiegen

Die österreichischen Treibhausgasemissionen sind von 2014 auf 2015 um 3,2 % gestiegen. Zu diesem Ergebnis kam das Umweltbundesamt (UBA) in seiner Treibhausgas-Bilanz 2015. In absoluten Zahlen bedeuten die Gesamtemissionen in Höhe von 78,9 Mio. Tonnen CO2-Äquivalent einen Anstieg um 2,5 Mio. Tonnen. Diese Steigerung kam laut UBA durch eine Verschiebung der Stromproduktion von Wasserkraft hin zu kalorischen Kraftwerken, einen höheren Absatz von fossilen Treibstoffen sowie einem erhöhten Heizbedarf verglichen mit dem Vorjahr zustande.

Umweltminister Andrä Rupprechter hob in einer Stellungnahme als positiven Aspekt hervor, dass „die Emissionen seit 2013 unter den nationalen und EU-rechtlich festgelegten Obergrenzen liegen.“ Dennoch bereite ihm der Anstieg Sorgen. Zudem verwies er auf die aktuelle Erarbeitung einer Energie- und Klimastrategie, die zu einer nötigen Weichenstellung beitragen soll.

Diese Weichenstellung ist dringend notwendig, wenn es nach Global 2000 geht. Klima- und Energiesprecher Johannes Wahlmüller sieht die Bilanz als „Schuss vor den Bug der Bundesregierung, die im Klimabereich im letzten Jahr keine substantiellen Maßnahmen gesetzt hat.“ Es brauche ein neues Klimaschutzpaket mit Maßnahmen wie einem Verbot von Ölheizungen, einem neuen Ökostromgesetz, einem Abbau von Umweltschädlichen Subventionen und einer aufkommensneutralen ökosozialen Steuerreform. „Dass Österreich trotz der schlechten Bilanz weiter auf Zielkurs für die EU-2020-Ziele ist, zeigt nur wie schwach die Ambition dieser Ziele eigentlich ist“, so Wahlmüller.

In dieselbe Kerbe schlägt der Umweltdachverband (UWD) und mahnt, die Energiewende ernst zu nehmen: „So werden wir den Weltklimavertrag nicht umsetzen können“, so UWD-Präsident Franz Maier in einer Aussendung.

 

Umweltbundesamt: Treibhausgas-Bilanz 2015: Leichter Anstieg der Emissionen in Österreich

Presseaussendung GLOBAL 2000: Negative Klimabilanz ist Auftrag zum Handeln

Umweltdachverband zur Treibhausgasbilanz 2015: Österreich muss Klimaschutz endlich ernst nehmen – Energiewende jetzt!