Studie: Ausbau der Kohlekraft geht deutlich zurück

Der Bau von neuen Kohlekraftwerken in Europa ist in den letzten Jahren deutlich zurückgegangen, wie eine neue Studie der Universität Oxford zeigt. Nur knapp ein Viertel der Mitte der 2000er-Jahre geplanten Kapazitäten wurden auch wirklich gebaut.

In den Jahren 2005 bis 2008 hatten europäische Stromversorgungsunternehmen den Bau von Kohlekraftwerken mit einer Gesamtkapazität von mindestens 49 GW angekündigt. Inzwischen wurden Projekte im Umfang von 77 Prozent der geplanten Leistung gestrichen, bei weiteren 1,1 Gigawatt ist die Umsetzung fraglich. Insgesamt wurden nur 12 der 65 geplanten Kraftwerke gebaut, in Großbritannien wurde kein einziges errichtet.

Als Grund für die Entwicklung geben die AutorInnen eine Änderung der politischen Stimmung in einzelnen Ländern an, außerdem war der Energiebedarf seit 2008 niedriger als erwartet. Erhöhte Stromproduktion, unter anderem durch erneuerbare Energien, führten zu Überkapazitäten.

Der Bericht richtet auch eine klare Botschaft an andere Regionen, in denen ein Ausbau der Kohlekraft ins Auge gefasst wird: Es zahlt sich nicht aus, auf neue Kohlekraftkapazitäten zu setzen.

 

Euractiv: Aus Fehlern gelernt? Kohle-Ausbau in Europa geht zurück

Studie: The fate of European coal-fired power stations planned in the mid-2000s