Umweltverbände fordern Nachhaltigkeitsstrategie von Merkel und Macron

20. Juli 17

Das European Environmental Bureau (EEB) sowie die größten Umweltverbände aus Deutschland und Frankreich haben sich in einem gemeinsamen Brief an die deutsche Bundeskanzlerin Merkel sowie den französischen Präsidenten Macron gewandt. Im Schreiben fordern EEB, Deutscher Naturschutzring und France Nature Environnement von den Staatsoberhäuptern, sich im Rahmen ihrer Zusammenarbeit für die Zukunft der Europäischen Union für Nachhaltigkeit und Klimaschutz einzusetzen.

Im Schreiben, das auch an Jean-Claude Juncker und Frans Timmermans ging, begrüßen die NGOs die Ankündigung einer deutsch-französischen Initiative zur Zukunft der EU und der Eurozone hinsichtlich Demokratie, Freiheit und nachhaltiger Entwicklung. Der bisher erfolgreiche europäische Weg zu mehr Wohlstand gefährde jedoch mittlerweile die Zukunft und Gesundheit der BürgerInnen. Um Probleme wie Klimawandel, Ressourcenabhängigkeit und steigende Ungleichheit zu lösen, werde die EU mehr denn je benötigt, sie müsse jedoch demokratischer und nachhaltiger sein.

Für einen Weg hin zu mehr Nachhaltigkeit schlagen die Verbände insbesondere vier Schritte vor. So müsse die globale Agenda 2030 (SDGs) zu einem zentralen Element einer neuen Vision für die EU werden. Weiters müsse die europäische Klima- und Energiegesetzgebung reformiert werden, bis 2030 solle sich die EU ambitioniertere Ziele setzen: eine Reduktion der Treibhausgase um 65 %, ein Anteil erneuerbarer Energien von 45 % sowie Energieeinsparungen von 40 %. Zudem fordern die Verbände eine Anpassung des Finanzrahmens und eine Milliarde jährlich für Umwelt- und Biodiversitätsschutz sowie eine tiefgreifende Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik hin zu weniger Pestizideinsatz und Wasserverbrach sowie mehr Bodenschutz.

 

EEB: Leading French and German NGOs tell Merkel and Macron: Don’t lose sight of Europe’s vision