Ziviler Ungehorsam gegen Braunkohle im Rheinland

25. Aug 17

Ab Donnerstag finden im Rheinischen Braunkohlerevier im deutschen Bundesland Nordrhein-Westfahlen Aktionen zivilen Ungehorsams gegen den dortigen Braunkohleabbau statt. Das Bündnis Ende Gelände hatte dem Energiekonzern RWE eine Frist bis Ende August gesetzt, in welcher dieser den sofortigen Kohleausstieg einleiten sollte. Dem kam RWE erwartungsgemäß nicht nach und will seine Kraftwerke bis 2045 weiterbetreiben. So lange gilt auch die Abbaugenehmigung für den Tagebau.

Seit 19. August haben im Rheinland gleich drei Klimacamps ihre Zelte aufgeschlagen. Diese fungieren auch als Treffpunkt vor den am Donnerstag startenden Aktionen gegen die Braunkohleverbrennung. Geplant sind sowohl symbolische wie eine Menschenkette als rote Linie zwischen Tagebau und von Abbaggerung bedrohtem Land als auch massenhafte und kleinere Aktionen zivilen Ungehorsams. Letztere sollen den Betrieb von Tagebau und Kraftwerken zum Erliegen bringen. „Das Zeitfenster, in dem wir die schlimmsten Auswirkungen der globalen Erwärmung verhindern können, schließt sich rapide“, sagt Insa Vries, Pressesprecherin des Bündnisses Ende Gelände. „Wir setzen diesem Countdown fürs Klima unseren eigenen Countdown für den Kohleausstieg entgegen. Denn RWE zeigt sich uneinsichtig und die Politik bleibt untätig. Es liegt an uns, jetzt zu handeln“, so Vries weiter.

„Ein sofortiger Kohleausstieg steht im September nicht zur Wahl. Angesichts der Dringlichkeit des Klimawandels sind darum direkte Aktionen das Gebot der Stunde“, sagt Janna Aljets vom Bündnis Ende Gelände. „Dabei greifen wir auf eine mutige Protestform zurück, die in der Geschichte immer wieder notwendigen gesellschaftlichen Wandel angestoßen hat. Wir werden uns mit unseren Körpern entschlossen dem zerstörerischen Braunkohleabbau in den Weg stellen. Wir werden dabei ruhig und besonnen vorgehen, keine Infrastruktur beschädigen und keine Menschen gefährden. Unsere Aktion richtet sich nicht gegen die Polizei oder Angestellte von RWE. Wir setzen uns für ein Klima der Gerechtigkeit ein – vor Ort und weltweit.“

Ende Gelände ist eine Kampagne zivilen Ungehorsams für den sofortigen Braunkohleausstieg. Im Mai 2016 blockierten rund 4000 Aktivistinnen und Aktivisten Kohlegruben und ein Kraftwerk in der Lausitz.

 

Ende Gelände: Countdown fürs Klima

klimaretter.info: Der Trend geht zum Klimacamp