Austrian Institue of Technology: Herstellung von Recycling-Batterie

In Zukunft gewinnt das Recycling von Lithium-Ionen-Batterien zunehmend an Bedeutung. Die Fragilität der aktuellen Lieferketten und die Knappheit kritischer Rohstoffe verdeutlichen den dringenden Handlungsbedarf, unsere Ressourcen effizienter zu nutzen. Das bedeutet, dass wir effiziente Recycling-Verfahren entwickeln müssen und Methoden zur nachhaltigen Herstellung von Anoden- und Kathodenaktivmaterialien aus recyceltem Batteriematerial vorantreiben müssen. Zu diesem Zweck arbeitet ein hochkarätiges europäisches Konsortium unter der Leitung des AIT im EU-Forschungsprojekt STREAMS (Sustainable Technologies for Reducing Europe’s Battery raw Materials dependence) an der Entwicklung flexibler und skalierbarer Technologien. Diese Technologien sollen nicht nur die europäische Lieferkette stärken und die Abhängigkeit von importierten Rohstoffen verringern, sondern auch kreislaufwirtschaftliche Ansätze in der Batterieproduktion fördern. Das Ziel ist es, umweltfreundliche Technologien zu entwickeln, die Europas strategische Autonomie und Wettbewerbsfähigkeit stärken.

Material aus Bergbaurückständen

Für diese Batterie der Zukunft werden zum einen Altbatterien wiederverwertet, die derzeit nur zu etwa 40 Prozent recycelt und ansonsten verbrannt werden. Es wird auch mit alternativen Rohstoffen experimentiert: „Bergbaurückstände enthalten viel Kobalt, Nickel und Mangan. Wir haben Photovoltaikpaneele, die Silizium enthalten. Das können wir auch wiederverwenden. Das große Ziel ist es, so unabhängig wie möglich zu werden in Europa mit der Produktion und Herstellung. Man muss sich vorstellen, dass die Massenproduktion natürlich etwas ist, was wir in Europa wieder erlernen müssen, also gerade auch bei dem Batteriebereich“, so Marcus Jahn, der Leiter der Batterieforschungseinheit am AIT. Was im Forschungszentrum gebaut wird, könnte in direkter Folge in Fahrzeugen verwendet werden.

Welches Material für welche Anwendung

Auf Nachhaltigkeit wird hier nicht nur bei den Materialien geachtet, sondern auch bei der Produktion. Für Jahn stellt sich die Frage, wie kann weniger Lösungsmittel verwendet werden bei der Produktion, wie können wir generell weniger Strom und Gas bei der Herstellung verbrauchen? Ob die hier entwickelten Batterien einmal in großen Mengen hergestellt werden können und welche konkreten Batterietypen sich durchsetzen werden, sei derzeit noch nicht absehbar. Das hänge auch vom späteren Einsatzbereich ab. Drei Jahre sind für das Projekt angesetzt. Es ist laut den Experten ein sehr offener, aber vielversprechender Weg zur „grünen Batterie“. Die EU fördert das Wiener Projekt mit einer Million Euro.

AIT entwickelt Recycling-Batterie

ORF BERICHTET ÜBER DIE AIT-BATTERIEFORSCHUNG IM SINNE DER KREISLAUFWIRTSCHAFT