Falscher Klimaschutz negativ für Ernährungssicherheit

6. Juni 19

Im Kampf gegen die Klimakrise muss besonders auf die Auswirkungen auf die globale Ernährung geachtet werden. Eine neue Studie, die jetzt im Fachmagazin Nature Sustainability veröffentlicht wurde, zeigt, wie sich mögliche Maßnahmen zur Begrenzung des Klimawandels auf den Hunger in der Welt auswirken könnten. 

Derzeit leiden rund  820 Millionen Menschen oder elf Prozent der Weltbevölkerung unter Hunger. Nachdem diese Zahl bis 2015 gesunken ist, steigt sie seitdem wieder an. Als wesentlicher Treiber dieser Entwicklung gilt der Klimawandel, dessen Auswirkungen sich in den kommenden Jahrzehnten noch dramatisch verschärfen könnten. 

Im Kampf gegen den drohenden Klimakollaps könnten zwei Maßnahmen allerdings die Versorgung mit Lebensmitteln negativ beeinflussen. Dies wäre zum einen ein steigender CO2-Preis durch Besteuerung. Denn rund ein Viertel der globalen Emissionen hat mit Nahrungsproduktion und Landnutzung zu tun. Zum anderen könnte die verschärfte Konkurrenz um Anbauflächen durch den Anbau von Bioenergie-Pflanzen und Aufforstung zu negativen Effekten auf die Nahrungsproduktion führen. Allerdings könnten diese Effekte – abgesehen von nötigen systemischen Änderungen – durch entsprechende Investitionen abgefedert werden. 

 
Klimareporter: Landwirtschaft – Lückenbüßer bei der CO₂-Minderung?