WWF Studie „Hunger auf Land“: Flächenverbrauch und Umweltauswirkungen der österreichischen Ernährung

Der WWF Österreich präsentierte anlässlich des Welternährungstages, der jährlich am 16. Oktober stattfindet, eine neue Studie zum Thema Nachhaltige Ernährung. Die Ergebnisse der Publikation „Hunger auf Land: Flächenverbrauch der österreichischen Ernährung im In- und Ausland“ zeichnen ein besorgniserregendes Bild.

Global gesehen werden zirka fünf Milliarden Hektar Fläche für die Landwirtschaft genutzt, berichtet der WWF. Auf die Ernährung der Österreicher entfallen dabei zirka 3,1 Millionen Hektar, 40 Prozent davon im Ausland. Fleisch und tierische Produkte sind besondere Landfresser, sie verursachen 75 Prozent des Landfußabdruckes. Problematisch dabei ist unter anderem, dass weltweit für Acker- und Weideflächen wertvolle Lebensräume seltener Tiere und Pflanzen gerodet werden. Außerdem setzen die Zerstörung von Wald und wertvollem Boden und die Emissionen, die bei der Herstellung von Lebensmitteln entstehen, dem Klimawandel stark zu.

Die Ernährung der weltweiten Bevölkerung nimmt laut angaben des WWF fünf Milliarden Hektar an Fläche in Beschlag. Das entspricht etwa einem Drittel der vorhandenen Fläche und liegt dabei in der Größenordnung von Asien. Für Österreich werden zirka 3,1 Millionen Hektar Fläche für die Ernährung der Bevölkerung verbraucht. Das entspricht ungefähr einem Drittel der Fläche von Österreich. „Aktuell beanspruchen wir Österreicherinnen und Österreicher 3 ½ Planeten zur Befriedigung unserer Bedürfnisse. Unser Landfußabdruck gefährdet Tieren und Pflanzen und zerstört Wälder und Böden, die als gigantische Kohlenstoffspeicher fungieren und das Klima entlasten“, gibt Friederike Klein, Referentin für Nachhaltige Ernährung beim WWF Österreich, zu bedenken.

75 Prozent unseres ernährungsbedingten Flächenverbrauchs ist auf tierische Produkte zurückzuführen. Wobei Fleisch und Milchprodukte etwa gleich viel zu diesem Anteil besteuern. Dass tierische Produkte besondere Flächenfresser sind, bestätigt ein einfacher Vergleich von Eiweiß-Lieferanten, do der WWF: ein Kilogramm Hülsenfrüchte verbraucht durchschnittlich 3,6m2, ein Kilogramm Rindfleisch 46m2 – das entspricht dem 13-fachen der Fläche. „Österreicherinnen und Österreicher essen heute fast doppelt so viel Fleisch wie noch vor 60 Jahren. Das ist nicht nur schlecht für unsere Gesundheit, sondern verbraucht auch extreme Flächen. Außerdem importieren wir Fleisch wie Schaf und Wild, aber auch Obst und Gemüse aus Übersee. Das setzt der Umwelt doppelt zu“, sagt Klein.

Die Studie “Hunger auf Land” steht auf der Webseite des WWF Österreich gratis als Download zur Verfügung.

 

WWF Pressemitteilung

WWF-Studie: Hunger auf Land