AktivistInnen stellen sich gegen Rodungen für Murkraftwerk in Graz
09.Feb 17
Lange hat es nicht gedauert: Schon um 6 Uhr früh rückten am Montag nach der Grazer Gemeinderatswahl Rodungstrupps an, um mit den Abholzungen für das umstrittene geplante Murkraftwerk zu beginnen. Während der WWF das schnelle Vorgehen der ProjektbetreiberInnen ohne Dialog mit den GegnerInnen kritisierte, protestierten AktivistInnen gegen die Rodungen und versuchten die Arbeiten zu behindern. Am Mittwoch wurde außerdem vor Ort ein Protestcamp eingerichtet.
In einer Aussendung kritisierte der WWF den schnellen Start der Rodungen. „Dass aber bereits einen Tag nach der Wahl einfach mit den Rodungen begonnen wird, ohne einen Konsens zu den vielen offenen Fragen zu finden, ist ein Schlag ins Gesicht all dieser engagierten Personen. Wohin das führen kann, hat man in Österreich in den letzten Jahrzehnten schon mehrfach erlebt. Aber anscheinend wird aus diesen Fehlern der Vergangenheit einfach nicht gelernt“, kritisiert Gebhard Tschavoll, Alpenflüsse-Experte beim WWF.
Unmittelbar nach Beginn der Rodungen begannen AktivistInnen, dagegen zu protestieren und versuchten in weiterer Folge auch, die Arbeiten zu behindern. Dabei kam es zu Konflikten mit dem Sicherheitspersonal, das seine Rechte dabei überschritten und Gewalt gegen AktivistInnen eingesetzt hat. Dieses Vorgehen und das fehlende Einschreiten der Polizei wurden von KraftwerksgegnerInnen hart kritisiert und könnten Konsequenzen nach sich ziehen.
Am Mittwochnachmittag (8. 2.) wurde von AktivistInnen ein Protestcamp in den Mur-Auen eingerichtet, das zur Blockade weiterer Rodungen beitragen soll. „Wir bleiben! Diese Landschaft gehört der Öffentlichkeit und wir schützen sie vor profitgierigen Energiekonzernen. Die Rodungen finden illegal statt,” schreiben die Au-BesetzerInnen in einer Aussendung.
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Presseaussendung WWF: WWF verurteilt Rodungen für Murkraftwerk