Dänische Brauerei will Bier neu erfinden

Ein Bündnis aus 25 Nichtregierungsorganisationen (NGOs), darunter Arche Noah, der BUND und Keine Patente auf Saatgut, hat gegen eine Patenterteilung an die dänische Brauerei Carlsberg protestiert. Dieses Jahr hatte das Europäische Patentamt (EPA) der Brauerei in Kopenhagen Patente auf drei Gerstensorten und das daraus hergestellte Bier erteilt.

Die NGOs halten dies für rechtswidrig und forderten Carlsberg in einem offenen Brief auf, die Patente zurückzugeben. Konventionelle Züchtungen, wie sie bei der entsprechenden Gerste vorliegen, seien nach europäischem Recht nicht patentierbar. Carlsberg erwiderte, man sichere sich lediglich die rechtlichen Möglichkeiten, um Investitionen zu finanzieren. Außerdem wolle man die Gerste dafür einsetzen, beim Bierbrauen Energie zu sparen und so einen Beitrag gegen den Klimawandel zu leisten. 


Die patentierten Gerstensorten sollen sich nach Angaben der NGOs aufgrund von Mutationen im Erbgut besonders gut für das Bierbrauen eignen, wie der Infodienst Gentechnik berichtete. Bei zweien entstanden die Mutationen zufällig (EP 2384110 und EP 2373514), bei der dritten Sorte (Patent EP 2575433) wurden diese Mutationen durch weitere Züchtung kombiniert. Jedes der Patente umfasst die Pflanzen, deren Ernte, den Prozess des Bierbrauens, Produkte wie Malz und Würze sowie jegliche auf diese Weise produzierten Getränke.



Nach dem europäischen Patentübereinkommen können auf Pflanzensorten, die durch „im Wesentlichen biologische Verfahren“ gezüchtet wurden, keine Patente erteilt werden. Das gilt aus Sicht der deutschen Bundesregierung und der EU-Kommission auch für die konventionelle Züchtung. Sowohl die EU-Kommission als auch das Europäische Parlament hatten das EPA aufgefordert, solche Patente nicht zu erteilen. [Quelle, DNR]


Quelle, DNR: Dänische Brauerei will Bier neu erfinden
Brief der 25 NGOs an Carlsberg
Reaktion Carlsberg
Infodienst Gentechnik