1,5 – Grad – Ziel laut IPCC nicht mehr erreichbar

19. Jän 18

Das 1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimaabkommens kann sehr wahrscheinlich nicht mehr eingehalten werden. Das ist das Ergebnis eines IPCC-Berichts, dessen Entwurf der taz vorliegt. Die bisherigen Emissionen, die derzeitige Politik der UN-Staaten und ihre Investitionen in den Energie-Sektor lassen das 1,5-Grad-Ziel „mit 66-prozentiger Wahrscheinlichkeit jenseits des Erreichbaren“ rücken.

2015 einigten sich die UN-Staaten in Paris, das Ansteigen der globalen Durchschnittstemperatur bis 2100 um 2 Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit zu begrenzen und sich anzustrengen, die globale Erderwärmung auf 1,5-Grad zu begrenzen. Letzteres ist gerade für Inselstaaten und andere stark vom Klimawandel betroffenen Regionen wie die Arktis und Küstenstädte von Bedeutung. Dieses Ziel scheint nun gescheitert. Im Herbst 2018, rechtzeitig vor der nächsten Klimakonferenz in Polen im Dezember, soll der endgültige Bericht des Weltklimarats vorliegen.

Unter den derzeitigen Bedingungen wird eine Erderwärmung um 1,5-Grad bereits in den 2040er Jahren erreicht und bald darauf überschritten. Die Folgen sind mehr starke Stürme, einen um 10 Zentimeter höheren Meeresspiegel, den unumkehrbaren Verlust des Eises in Grönland und der Westantarktis und verstärktes Aussterben von Pflanzen- und Tierarten. Zwar könne rein rechnerisch eine Stabilisierung auf 1,5-Grad erreicht werden, jedoch stufen die ExpertInnen dieses Ziel mit den derzeitigen Ambitionen der Staatengemeinschaft als sehr unwahrscheinlich ein. Auch dieser Bericht zeigt wieder: es ist Zeit für ambitionierten Klimaschutz und es lohnt sich für Staaten, in die Vorreiterrolle zu schlüpfen.

 

taz: Nur noch ein schöner Traum