2.500 marschierten in Wien für Klimaschutz

5. Mai 17

Unter dem Motto „Klima vor Profite“ haben am 29. April in Wien 2.500 Menschen für eine Trendwende in der Klimapolitik demonstriert. Sie waren damit Teil einer weltweiten Bewegung: Ausgehend vom großen „People’s Climate March“ in Washington D.C. gingen Menschen in mehr als 370 Städten auf die Straße, unter anderem in Manila, Kyoto, London und Innsbruck.

In Washington marschierten mehr als 200.000 Menschen unter dem Slogan „For Climate, Jobs and Justice“ und setzten am hundertsten Tag der Präsidentschaft von Donald Trump ein starkes Zeichen des Widerstands gegen dessen desaströse Politik.

In Wien wurde der Climate March von der Klimagerechtigkeitsbewegung „System Change, not Climate Change!“ und den Organisationen Attac, Greenpeace, Neue Linkswende, OBRA – One Billion Rising Austria, Plattform 20.000 Frauen und Plattform für eine menschliche Asylpolitik organisiert. Die breite Basis der Bewegung zeigt sich auch in zahlreichen Unterstützungserklärungen aus Wissenschaft, Wirtschaft, Zivilgesellschaft, Kunst und Politik.

„Die CO2-Emissionen Österreichs sind heute auf dem gleichen Niveau wie 1990. In der Vergangenheit mussten wegen verfehlter Klimaziele schon um mehr als 500 Millionen Euro Emissionszertifikate aus dem Ausland zugekauft werden. Anstatt zukunftsfähige Branchen wie die erneuerbaren Energien zu beleben, setzt sich die Politik für die Interessen von Konzernen und Investoren ein. Der Erhalt unserer Lebensgrundlagen muss das zentrale Staatsziel sein, nicht reine Wachstums- und Standortinteressen", so Manuel Grebenjak von „System Change, not Climate Change!“.

Sogenannte Freihandelsverträge verschärfen die Klimakrise noch weiter. „Mit TTIP oder CETA können Klimaschutzmaßnahmen als Handelshemmnisse bekämpft werden oder Konzernklagen zur Folge haben. Eine weitere Liberalisierung des Handels würde den Gütertransport und damit die CO2-Emissionen massiv steigern. Um den Klimawandel in den Griff zu bekommen, muss sich die Art und Weise, wie wir wirtschaften und leben, grundsätzlich ändern. Dafür ist die Förderung regionaler Wirtschaftskreisläufe nötig, anstatt Freihandelsverträge, die nur Konzerninteressen dienen“, so Carla Weinzierl von Attac Österreich.

Wenn es um Flüchtlinge geht, denken viele nur an Krieg und Terror als Fluchtgrund. Doch weit mehr Menschen werden von Dürren, Fluten oder Stürmen vertrieben. Die Zahlen des Internal Displacement Monitoring Centre umfassen nur jene Umweltflüchtlinge, die innerhalb ihres Heimatlandes bleiben. Alleine im Jahr 2015 traf dies 19,2 Millionen Menschen weltweit. WissenschaftlerInnen warnen, der Klimawandel würde zukünftig noch viel mehr Menschen dazu zwingen, ihre Heimat zu verlassen. Wir sind gefordert, die Fluchtgründe statt die Flüchtlinge zu bekämpfen, so die Plattform für eine menschliche Asylpolitik.

Die Bewegung „System Change, not Climate Change!“ als Hauptorganisatorin des People’s Climate March in Wien fordert in einem Manifest eine Trendwende in der österreichischen Klimapolitik. „Österreich muss endlich seinen Beitrag zum weltweiten Klimaschutz leisten und die Chancen erkennen, die im Umbau der Wirtschaft und insbesondere der Energieversorgung liegen: nachhaltige Arbeitsplätze, eine intakte Umwelt und höhere Lebensqualität für uns alle“, so fasste Manuel Grebenjak von „System Change, not Climate Change!“ die Forderungen des Bündnisses zusammen.

 
People’s Climate March: 2.500 marschieren in Wien für das Klima