COP 23: Der Klimagipfel 2017 in Bonn

Vom 6. bis zum 17. November 2017 findet in Bonn unter dem Vorsitz von Fidschi die 23. UN-Klimakonferenz statt. Dort sollen Schritte gesetzt werden, um die Beschlüsse des Weltklimavertrags von Paris in einem festen Regelwerk zu verankern. Vor und während der COP werden verschiedene Proteste und Alternativveranstaltungen stattfinden, unter anderem Anti-Braunkohle-Aktionen des Bündnisses „Ende Gelände“.

Als erster kleiner Inselstaat hat Fidschi in diesem Jahr die Präsidentschaft eines Weltklimagipfels inne. Da dort allerdings schlicht nicht genug Platz für die 20.000 TeilnehmerInnen gewesen wäre, findet die Konferenz am Sitz der UNFCCC im deutschen Bonn statt.

Im Mittelpunkt der Konferenz steht die Frage, nach welchem Verfahren Staaten vom kommenden Jahr an ihre bislang unzureichenden Klimaziele erhöhen sollen. Zu diesem Zweck werden die teilnehmenden Regierungen Details zur Anwendung des Pariser Abkommens von 2015 weiter ausarbeiten. Beim nächsten Klimagipfel Ende 2018 in Polen soll dann ein sogenanntes „Regelbuch“ verabschiedet werden. Inhaltlich geht es dabei um Bereiche wie Transparenz, Anpassung, Emissionsreduktionspläne, Finanzierung und Technologien. Zudem soll auch eine erste Bestandsaufnahme für das kommende Jahr vorbereitet werden. Ein besonderer Schwerpunkt wird auf Kompensation für Verluste und Schäden liegen – denn bislang liegt für die Entschädigung der Opfer des Klimawandels kein Geld auf dem Tisch.

Neben den Verhandlungen gibt es, wie bei Klimakonferenzen mittlerweile üblich, Raum für unterschiedliche AkteurInnen aus Politik und Zivilgesellschaft, um sich über Klimaschutzinitiativen und Projekte auszutauschen.

Bei einem Vorbereitungstreffen zum Klimagipfel in Fidschi kündigt der Premierminister des Inselstaats an, ein "Gefühl der Dringlichkeit" schaffen zu wollen. Mit Spannung wird die Rolle der USA zu beobachten sein. Denn auch wenn Präsident Trump heuer den Ausstieg seines Landes aus dem Paris-Abkommen angekündigt hat, sitzen die USA weiter am Verhandlungstisch. Denn formell ist der Ausstieg erst 2020 möglich.

Zahlreiche Zivilgesellschaftliche AkteurInnen haben vor und während der COP Proteste und Alternativveranstaltungen angekündigt. So findet am 4. November die Demonstration „Klima schützen – Kohle stoppen“ statt, bei der darauf hingewiesen werden soll, dass Deutschland nicht der „Klimaweltmeister“ ist, als der es sich darstellt. Zumal unweit von Bonn mit dem Rheinischen Braunkohlerevier die größte CO2-Quelle Europas liegt. Darauf will auch das Bündnis „Ende Gelände“ hinweisen, das am 5. November mit friedlichen massenhaften Aktionen zivilen Ungehorsams einen Braunkohle-Tagebau blockieren will. Austausch über Alternativen zur Mainstream-Klimapolitik findet im Rahmen des People’s Climate Summit von 3. bis 7. November statt und am 11. November führt unter dem Motto „Schluss mit dem faulen Zauber!“ eine weitere Demonstration durch die Bonner Innenstadt.

 

COP 23: Konzept der Konferenz

UNFCCC: COP 23 Negotiation Agenda

klimaretter.info: Klimakonferenz im Schatten Trumps

Attac Deutschland: Proteste rund um die Weltklimakonferenz

Ende Gelände