Estland äußert Bedenken wegen Nord Stream 2

20. Juli 17

Estlands Außenminister Sven Mikser sieht in der geplanten Gaspipeline „Nord Stream 2“ ein mögliches „Werkzeug für politischen Druck“, wie Euractiv und „Der Tagesspiegel“ berichten. Die Leitung soll Erdgas von Russland nach Deutschland transportieren und ist in der EU umstritten.

Laut Mikser müssten die Folgen des Projekts genau analysiert werden, bevor es fortgeführt wird. Konkret geht es dem Minister um möglichen Druck durch Russland auf andere europäische Länder wie die Ukraine. Mikser, dessen Land am 1. Juli die EU-Ratspräsidentschaft übernommen hat, sprach sich auch für direkte Verhandlungen der EU-Kommission mit Russland über das Projekt aus. Die Kommission hatte sich aufgrund der Brisanz ein Mandat für die Verhandlungen erbeten. Derzeit ist noch offen, ob sich die Mitgliedstaaten darauf einigen können. Die deutsche Bundesregierung etwa befürwortet Nord Stream 2.

 

Euractiv: Pipeline-Projekt: Estland warnt vor Folgen von Nord Stream 2