EU-Parlament unterstützt strengere Grenzwerte für Luftschadstoffe

Am 23. November 2016 hat sich das EU-Parlament für strengere nationale Grenzwerte für Emissionen von bestimmten Schadstoffen ausgesprochen. Darunter fallen Stickstoffoxide (NOx), luftverunreinigende Partikel und Schwefeldioxid (SO2). Die Grenzwerte waren bereits informell mit der niederländischen Ratspräsidentschaft vereinbart worden. Schlechte Luftqualität verursacht jedes Jahr ungefähr 400.000 vorzeitige Todesfälle in der EU.

"Luftverschmutzung ist die häufigste Todesursache in der EU“, sagte die Berichterstatterin Julie Girling (EKR, UK). „Der politische Hintergrund hat sich im Laufe der vergangenen drei Jahre dramatisch gewandelt, wobei das Thema Luftqualität wie nie zuvor breit in der Öffentlichkeit diskutiert wird, im Zusammenhang mit dem VW-Skandal und der Frage der Emissionen unter realen Fahrbedingungen. Vielleicht spielt dabei auch die Erkenntnis eine Rolle, dass sich während der vergangenen zehn Jahre alles um CO2 gedreht hat, so dass wir die Luftqualität vernachlässigt haben“, fügte sie hinzu.

Ihr Bericht wurde mit 499 Stimmen angenommen, bei 177 Gegenstimmen und 28 Enthaltungen.

Die neuen Vorschriften legen nationale Emissionsreduktionsverpflichtungen für Schwefeldioxid (SO2), Stickoxide (NOx), flüchtige organische Verbindungen außer Methan (NMVOC), Ammoniak (NH3) und Feinstaub (Partikel unter 2,5 Mikrometer Durchmesser) fest.

Die vorgeschlagenen strengeren Grenzwerte würden die Auswirkungen der Luftverschmutzung auf die öffentliche Gesundheit bis 2030 um ungefähr 50% mindern. Laut der Europäischen Umweltagentur (EUA) kommen diese Schadstoffe von unterschiedlichen Quellen:

Hauptquellen für Feinstaub sind Verkehr, Heizung, Industrie und Landwirtschaft;

Der Verkehr ist die Hauptquelle für NOx;

SOx-Emissionen stammen aus der Energieproduktion und dem nicht straßengebundenen Verkehr;

Fast alle NH3-Emissionen kommen aus der Landwirtschaft;

Quellen für den CO-Ausstoß sind Heizung und Verkehr und

Die meisten Methan-Emissionen (CH4) kommen aus den Bereichen Landwirtschaft, Abfallwirtschaft und Energie.

 

EU-Parlament Pressemitteilung