Pläne für zukünftige EU-Agrarpolitik in Brüssel präsentiert
30. Nov 17
Das am Mittwoch präsentierte Papier zur Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) hält an den zwei Säulen aus Direktzahlungen und ländlichen Entwicklungsmaßnahmen fest. Neu ist, dass auf EU-Ebene Ziele und Maßnahmenbündel festgelegt werden, die von den Mitgliedsstaaten selbstverantwortlich umgesetzt werden müssen. Die nationalen Strategiepläne werden von der Kommission geprüft, genehmigt und überwacht.
Umweltschutzorganisationen kritisieren die Pläne der Kommission zur zukünftigen EU-Agrarpolitik. Erst vergangene Woche wurde eine Studie veröffentlicht, die die GAP als ineffizient und umweltschädlich identifizierte. "Die Pläne der Kommission sind noch wesentlich schlechter als wir befürchten mussten. So sollen weiterhin viele Milliarden in Intensivierung und billige Massenproduktion fließen, die Säulenstruktur der GAP wird nicht angetastet. Das ist pure Ignoranz für den Ernst der Lage. Die Kommission verschließt offenbar völlig die Augen vor der fatalen Umweltbilanz ihrer Agrarpolitik", kritisierte NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller.
Auch das Europäische Umweltbüro (EEB) ist enttäuscht über die nächste verpasste Chance, die europäische Landwirtschaft umweltfreundlicher zu gestalten. „Wir müssen weg von einem System, in dem die BäuerInnen nach der Größe ihres Betriebs bezahlt werden und nicht für ihre Leistungen für die Gesellschaft. Wenn Hogan ernsthaft an einem wirkungsvollen System mit festen Zielen interessiert ist, sollte er die absurden Zahlungen für umweltschädliches Verhalten über den Haufen werfen und sie durch eine wirksame Unterstützung der Ökosystemdienstleistungen ersetzen und den BäuerInnen helfen, zu nachhaltigen Anbaumethoden überzugehen“, so Faustine Bas-Defossez, Policy Manager für Landwirtschaft und Bioenergie des Europäischen Umweltbüros (EEB.)
EEB: Nice try – but Hogan’s direction of travel not on course to sustainable farming
NABU: Pläne für künftige EU-Agrarpolitik sind Flop für Umwelt und Steuerzahler
Mitteilung der Europäischen Kommission