Reform des Emissionshandels beschlossen
8. Feb 18
Das Europäische Parlament beschließt die Verknappung der CO2-Emissions-Zertifikate und hofft damit, den Preis für eine Tonne CO2 deutlich erhöhen zu können. Mit dem neuen Gesetz, das am Dienstag (6.2.) verabschiedet wurde, soll der CO2-Ausstoß schneller gesenkt werden und CO2-arme Innovationen finanziert werden. Das EU-Emissionshandelssystem (EHS) deckt knapp 40% der Treibhausgase der EU ab.
Das Gesetz sieht vor, die Anzahl der Emissionszertifikate, die auf den Markt gebracht werden sollen, pro Jahr stärker zu verknappen als bisher (sog. „linearer Kürzungsfaktor“), und zwar um 2,2% ab 2021. Außerdem soll die Möglichkeit, überschüssige Zertifikate vom Markt zu nehmen, vereinfacht werden. Ein Modernisierungsfonds soll die Erneuerung der Energiesysteme in einkommensschwächeren Mitgliedsländern vorantreiben und ein Innovationsfonds Vorhaben im Bereich erneuerbarer Energieträger unterstützen. Die Regelungen betreffen den Zeitraum 2021 bis 2030. Zwar muss der Ministerrat offiziell das Gesetz noch billigen, jedoch einigten sich die beiden gesetzgebenden EU-Gremien bereits informell.
Nach unterschiedlichen Schätzungen könnte durch die Reform der Preis auf etwa 25 Euro (derzeit etwa 8 Euro) pro Tonne CO2 ansteigen. Laut Studien gelten jedoch als unterste Grenze, um ausreichenden Anreiz für Investitionen in klimafreundliche Investitionen zu schaffen, 30 Euro pro Tonne. Nach Einschätzung des Brüsseler Think Tanks Carbon Market Watch sind jetzt die einzelnen EU-Länder gefordert auf nationaler Ebene CO2-Mindestpreise einzuführen.
Klimaretter: Neuer Emissionshandel beschlossene Sache
Carbon Market Watch: Beyond the EU ETS: Strengthening Europe’s carbon market through national action