Seeverkehr: Klimaschutz lässt weiter auf sich warten

Die Schifffahrt ist einer der am schnellsten wachsenden Verkehrssektoren und wird bis 2050 voraussichtlich 17 Prozent der weltweiten Emissionen ausmachen. Trotzdem liegt für den Bereich noch immer kein Klimaschutzplan vor.

Die bisherigen Fortschritte des Sektors sind klein. So hat am Montag die europäische Agentur für die Sicherheit des Seeverkehrs (EMSA) ein neues Berichterstattungssystem für CO2-Emissionen großer Schiffe eingeführt. Dieses soll dabei helfen, CO2-Emissionen und Spritverbrauch großer Schiffe, die circa 55 Prozent der gesamten Schiffe in der EU ausmachen, der EU-Kommission zu melden.

Eine verschärfte Regulierung des Schiffrecyclings vertagt die Kommission jedoch vorerst: In einem kürzlich präsentierten Bericht wird eine finanzielle Maßnahme diskutiert, die Schiffsbetreibern vorschreiben soll, eine Gebühr bei der Lizenzierung ihrer Schiffe in EU-Gewässern zu zahlen. Diese soll erst dann zurückgezahlt werden, wenn die Schiffe am Ende bei registrierten Recyclinganlagen landen.

Eine geplante globale Strategie zur Emissionsminderung der Internationalen Seeschifffahrtsorganisation (IMO) wird noch länger auf sich warten lassen. Ein erster Entwurf dafür ist für 2018 geplant, die finale Strategie wird nicht vor 2023 finalisiert werden.

 

DNR: Schiffe: Emissionen sollen sinken, Recycling weiterhin blockiert

IMO fails to impress with ‘outline’ of shipping climate plan