2019 wurden Sicherheitskontrollen der EU-Chemikalienagentur drastisch erhöht

27. Feb 2020

Laut einer Pressemitteilung vom Mittwoch wurden 2019 50% mehr Dossiers nach REACH-Verordnung auf Konformität hin geprüft. Die Entscheidungen, die Registrierung konform zu machen, wurden an alle Registranten der Chemikalie geschickt. Dies ist eine Änderung zur früheren Praxis, bei der nur der federführende Registrant kontaktiert wurde.

Zudem wurden auch mehr Kontrollen von Dossiers von Unternehmen durchgeführt, die ihre Chemikalien getrennt von gemeinsamen Einreichungen registriert haben. Damit soll sichergestellt werden, dass der Grund, warum die Registranten ihre Dossiers getrennt eingereicht haben, rechtlich gerechtfertigt war und die Verpflichtungen zur gemeinsamen Nutzung von Daten erfüllt werden.

Der Schwerpunkt lag weiterhin auf Informationen, die zur Klärung der langfristigen Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit oder die Umwelt benötigt werden. In 245 der 301 Prüfungen wurden Informationen angefordert, wobei es meistens um die Klärung der langfristigen Auswirkungen auf die Entwicklung ungeborener Kinder, genetische Mutationen und aquatische Toxizität ging. Die ECHA prüfte auch fast 100 von der Industrie eingereichte Versuchsvorschläge.

Insgesamt hat die ECHA in den letzten zehn Jahren eine eingehende Prüfung von mehr als 1 000 Chemikalien in allen Mengenbereichen durchgeführt. Über 20 % der großvolumigen Chemikalien mit der höchsten potenziellen Exposition wurden eingehend geprüft. Mehr als 10 % der geprüften Chemikalien wurden als Kandidaten für eine harmonisierte Einstufung auf EU/EWR-Ebene vorgeschlagen.

Bjorn Hansen, Exekutivdirektor der ECHA, sagt: "Die Sicherheit von Chemikalien hat Auswirkungen auf die Gesundheit der Bürger. Wir wissen, dass die europäischen Verbraucher über die Auswirkungen von Chemikalien besorgter sind als je zuvor. Um sicherzustellen, dass die Unternehmen die Gesetze einhalten und die Sicherheit der von ihnen verkauften Chemikalien gewährleisten, haben wir unsere Bemühungen verstärkt, mehr Registrierungen zu prüfen. Diese Arbeit ist von entscheidender Bedeutung, um zu verhindern, dass schädliche Chemikalien auf den EU-Markt gelangen, und letztlich die chemische Verschmutzung in Europa zu minimieren".

Was die auf der Ebene der Mitgliedstaaten durchgeführte Stoffbewertung betrifft, so wurden zwischen 2012 und 2019 264 Chemikalien bewertet. Für 181 Chemikalien wurden weitere Informationen benötigt, um vermutete Bedenken zu klären. Für etwa ein Drittel der 181 Chemikalien war ein Risikomanagement erforderlich - so wurden beispielsweise vier zur Beschränkung markiert, neun als besonders besorgniserregende Stoffe identifiziert und 41 mussten harmonisiert werden.

 

ECHA: 50 percent more REACH dossiers checked for compliance in 2019