3. Nationaler Gewässerbewirtschaftungsplan: Umweltdachverband fordert Renaturierung zerstörter Flüsse

 

Leztte Woche hat die Frist für die Stellungnahme zum 3. Nationalen Gewässerbewirtschaftungsplan (3. NGP) geendet. Der NGP ist ein Planungsinstrument zum Schutz, zur Verbesserung und zur nachhaltigen Nutzung der Gewässer und wird nach den Vorgaben der EU-Wasserrahmenrichtlinie umgesetzt. „Aus Sicht des Umweltdachverbandes zukunftsweisend und im Sinne des Green Deals essenziell ist die Renaturierung unserer Flüsse“, erklärt Franz Maier, Präsident des Umweltdachverbandes.

Aktuell verfehlen 60 % der österreichischen Flüsse den guten ökologischen Zustand, der laut EU-Wasserrahmenrichtlinie bis 2027 zu erreichen ist. Der 3. NGP müsse laut dem Umweltdachverband verstärkt auf Renaturierung setzen. Daher fordert der Umweltdachverband einen österreichweiten Renaturierungskatalog. Ziel ist eine Gewässerkarte, die bestehende naturnahe, ökologisch besonders wichtige Fließgewässer- sowie potenzielle Renaturierungsabschnitte ausweist. Diese Flussabschnitte müssen für Kraftwerksbau tabu sein.

Intakte Ökosysteme auch angesichts der Klimakrise essenziell 

Eine Analyse für die neue Biodiversitätsstrategie zeigt, dass ein Drittel der untersuchten, insgesamt 32.267 langen Flussstrecken als besonders schutzwürdig gelten. Lediglich 17 % sind freie Fließstrecken, wobei nur noch ein Prozent von ökologisch intakten Auen begleitet wird. Besonders gefährdet sind Äsche und Huchen, der vom Aussterben bereits in den kommenden beiden Jahrzehnten in Österreich gefährdet ist. „Auch angesichts der Klimaerhitzung steigt die Bedeutung von funktionsfähigen Ökosystemen, denn naturnahe Gewässer verkraften hohe Temperaturen besser als regulierte Abschnitte“, erklärt Maier. „Die Wiederherstellung wertvoller Ökosysteme ist essenziell, um eine Win-Win-Win-Situation für Natur, Klima und Menschen zu erzielen, die dazu beiträgt, die Biodiversitätskrise zu lösen und die Folgen der Klimaerhitzung abzumildern – dafür müssen aber deutlich mehr als die angekündigten 200 Millionen Euro bis 2027 in die Hand genommen werden.“


Umweltdachverband