Abschied von der Kohle ermöglicht ehrgeizigere Klimaziele

4. April 19

Die EU könnte ihre Klimaziele deutlich anheben ohne dass diese unerreichbar würden, wie eine neue Studie zeigt. Demnach würden vor allem die angekündigten Kohleausstiege verschiedener Mitgliedstaaten zu einer Reduktion von 50 Prozent bis 2050 beitragen. 

Die Studie des Klima-Think-Tanks Sandbag kommt zu dem Schluss, dass die relativ zeitnahen Ausstiegspläne von Frankreich (2021), Italien (2025) und den Niederlanden (2029) dazu führen können, dass selbst ein „Business as usual“-Szenario dafür reichen könnte, 50 Prozent Einsparungen bis 2030 zu schaffen. Danach geht die Sandbag-Studie von einem deutschen Ausstieg bis 2038 sowie aller restlichen EU-Staaten bis 2040 aus.

Die Berechnungen von Sandbag gehen allerdings weit mit jenen der EU-Kommission auseinander. Während diese davon ausgeht, dass 2030 noch 371 Terawattstunden (TWh) Strom aus Kohleenergie bereitgestellt werden, erwartet Sandbag hingegen nur 198 Twh. Bei entsprechenden Gesetzesänderungen und ehrgeizigeren Kohle-Ausstiegsdaten könnten Einsparungen von 53 oder sogar 58 Prozent bis 2030 erreicht werden. Die Studie kommt daher zu dem Schluss, es gebe ein „erhebliches Potenzial, das bestehende Ziel für 2030 zuversichtlich anzupassen“. Das „Business as usual“-Szenario könne ohne Probleme auf mindestens 50 Prozent angehoben werden.

 

Euractiv: Studie: Deutliche Emissionseinsparungen sind auch bei „Business as usual“ möglich