Abwässer aus pharmazeutischen Fabriken verseuchen Flüsse und Fische

Wasser, Meere & Fischerei

Müll, der bei der Erzeugung von Medikamenten anfällt, gelangt in Flüsse und schädigt den Hormonhaushalt der Fische.

Eine neue Studie, die am 15. August in der Zeitschrift „Nature“ veröffentlicht wurde, zeigt, dass die Abwässer von Fabriken, die Medikamente herstellen, oft verseucht sind und starke schädliche Auswirkungen auf die Fischpopulationen haben.

Mittlerweile wurde auf drei Kontinenten im Rahmen von Studien nachgewiesen, dass diese Abwässer in Flüsse gelangen und dort große Schäden anrichten. Schon im Jahr 2009 wurde eine Studie veröffentlicht, die nachwies, dass pharmazeutische Chemikalien aus einer Fabrik in der Nähe von Hyderabad in Indien in die Umwelt gelangten. Im Jahr 2010 wurde im Rahmen einer Studie nachgewiesen, dass die Chemikalien von einer Pharma-Fabrik im Staat New York auch nach der Behandlung in Kläranlagen in die örtlichen Gewässer gelangten. Eine neue Studie wies ähnliche Ergebnisse für Frankreich nach, wo die pharmazeutischen Chemikalien im Fluss Dore nachgewiesen wurden. Der Pharmakonzern Sanofi betreibt in der Nähe eine Fabrik.

Bei den freigesetzten Chemikalien handelt es sich zum Beispiel um Steroide, Entzündungshemmer und Hormone, die schädliche Auswirkungen auf die Fortpflanzungsorgane der Fische haben können. Bei der französischen Studie hatten rund 60 Prozent der Fische, die flussabwärts von der Pharmafabrik gefunden wurden, sowohl männliche als auch weibliche Geschlechtsorgane. Nur bei fünf Prozent der Fische flussaufwärts von der Fabrik waren hingegen die Fortpflanzungsorgane geschädigt.

Nature: Drug waste harms fish.