Bienen entwickeln „Sucht“ nach Pestiziden

30. Aug 18

Bienen und Hummeln können eine Vorliebe für Pestizide entwickeln, die sie nachweislich schädigen. Das zeigt eine neue Studie, die am Mittwoch veröffentlicht wurde.

Wie Experimente zeigten, wurden Bienen von mit Neonicotinoiden versetztem Zuckerwasser zunächst eher abgestoßen, später suchten sie dieses allerdings gezielt gegenüber unbelasteter Nahrung aus. Das Problem: Neonicotinoide – die weltweit am häufigsten verwendete Klasse von Insektiziden – stören die Fähigkeit der Bienen, sich zu vermehren und verringern ihre Widerstandsfähigkeit gegen Krankheiten. Neonicotinoide zielen auf Nervenrezeptoren bei Insekten ab, ähnlich wie Nikotin – der süchtig machende Inhaltsstoff in Tabak – bei Menschen und anderen Säugetieren wirkt.

Im Gegensatz zu Kontaktpestiziden, die auf der Pflanzenoberfläche verbleiben, werden Neonicotinoide durch Samen absorbiert und in Blätter, Blüten, Wurzeln und Stängel transportiert, wenn die Pflanze wächst.

Mehrere Staaten der EU haben die Pestizide wegen ihrer Auswirkungen auf Bestäuberinsekten bereits verboten, in der gesamten Europäischen Union werden ab dem 19. Dezember drei Produkte auf Neonicotinoid-Basis für den Einsatz auf offenen Feldern verboten.

Euractiv: Like nicotine: Bees get hooked on harmful pesticide, study Shows