Bienen und Bauern retten

11. März 21

Trotz des Kampfs für Klimaschutz und Biodiversität schreitet das Artensterben ungebremst voran. Schuld daran sei die verfehlte Agrarpolitik der vergangenen Jahrzehnte, kritisiert die Umweltorganisation Global 2000. Demnach konnten Großkonzerne ein System aufbauen, das vorrangig auf ihre Gewinnmaximierung zugeschnitten sei und die Landwirtschaft in die Abhängigkeit führe. „Daher appellieren wir an die Europäische Kommission, eine nachhaltige und vielfältige Landwirtschaft für Bäuerinnen und Bauern finanziell möglich zu machen“, heißt es in der Europäischen Bürgerinitiative von Global 2000.

Die drei Forderungen der Europäischen Bürgerinitiative sind:

1. Unterstützung der Landwirt*innen bei der Reform der Landwirtschaft: Kleinteilige und nachhaltige landwirtschaftliche Strukturen sollen gefördert, der Ökolandbau ausgebaut und die Forschung zu pestizidfreiem Anbau vorangetrieben werden.

2. Ausstieg aus synthetischen Pestiziden: Der Einsatz von synthetischen Pestiziden in der EU-Landwirtschaft soll schrittweise bis 2030 um 80 Prozent reduziert werden. Bis 2035 sollen die EU-Mitgliedstaaten komplett pestizidfrei werden.

3. Artenvielfalt wiederherstellen: Natürliche Ökosysteme in landwirtschaftlich genutzten Gegenden sollen wiederhergestellt werden. Die Landwirtschaft soll so gestaltet sein, dass sie die Biodiversität fördert.

Warum sind Artenvielfalt und Agrarreform so wichtig?

Die zunehmende Intensivierung der Landwirtschaft führe zu einem hohen Pestizideinsatz und setzt unsere Ökosysteme stark unter Druck, erklärt Global 2000. Bäche und Flüsse würden in der Folge verschmutzt und über unsere Lebensmittel werden wir täglich einem Cocktail aus Pestiziden ausgesetzt. Auch die Existenz der Landwirt*innen selbst sei durch die industrielle Landwirtschaft bedroht. Zwischen 2005 und 2016 verschwanden in der EU vier Millionen Kleinbetriebe, „häufig zugunsten von großen agroindustriellen Unternehmen“, beklagt Global 2000. „Die Zukunft unserer Lebensmittelversorgung, unserer Gesundheit und unserer Umwelt ist ernsthaft gefährdet“, warnte die Welternährungsorganisation (FAO) bereits im Februar 2019.

„Als europäische Bürger*innen erheben wir unsere Stimme gegen dieses fehlgeleitete System“, erklärt Global 2000 mit dem Hinweis auf die europäische Bürgerinitiative. „Wir wollen eine andere Form der Lebensmittelproduktion, ohne Agrarchemikalien, sowie eine Landwirtschaft, die gesünder und nachhaltiger für Mensch und Natur ist: Ein System, in dem Landwirt*innen für ihre Arbeit gerecht entlohnt und beim Umstieg auf eine nachhaltigere Arbeitsweise unterstützt werden. So wollen wir sicherstellen, dass die unschätzbare Vielfalt an Lebensmitteln und bäuerlichen Traditionen in Europa erhalten bleiben.“


Noch fehlen über 500.000 auf die Marke 1 Million angestrebter Unterschriften.
Mehr Infos zur Europäischen Bürgerinitiative "Bienen & Bauern retten" finden Sie hier.

Global2000 - EBI-Agrarwende

Global2000 - Bauern und Bienen retten