BMLFUW: 10 Punkte-Maßnahmenprogramm gegen Plastik in Gewässern
Wasser, Meere & Fischerei
„Plastik in unseren Gewässern ist ein Problem – egal ob in Meeren, Flüssen oder Seen. Das gehen wir aktiv an“, sagte Bundesminister Andrä Rupprechter anlässlich der Präsentation zweier Studien über die Qualität des Wassers in der Donau am 12. März 2015 in Wien.Die europaweit einzigartige Untersuchung „Plastik in der Donau“ zeigt, dass jährlich zirka 40 Tonnen Plastik über die Donau aus Österreich abtransportiert werden. Der Großteil stammt aus „diffusen“ Quellen. „Jetzt haben wir aussagekräftige Daten auf dem Tisch. Mit einem 10-Punkte-Maßnahmenprogramm setze ich mich auf europäischer und nationaler Ebene für saubere Gewässer ein. So brauchen wir beispielsweise europaweit einheitliche Messstandards und Grenzwerte genauso wie die Weiterführung des Messprogramms an ausgewählten Flüssen“, sagte Minister Rupprechter. Gemeinsam mit der Kunststoffindustrie hat das BMLFUW die „Zero Pellets Loss Initiative“ ins Leben gerufen. Geplant sind technologische Verbesserungen, um Umweltbelastungen weiter zu reduzieren.
Bei der Studie wurden das Vorkommen von kleinen Kunststoffpartikeln in der Donau untersucht, Informationen über mögliche Eintragspfade gesammelt und Auswirkungen auf Ökosysteme geprüft. Die Arbeiten erfolgten unter Federführung des Umweltbundesamtes gemeinsam mit der Universität für Bodenkultur und der ViaDonau im Auftrag des BMLFUW und der Bundesländer OÖ, NÖ und Wien.
Im September 2013 fand die weltweit größte wissenschaftliche Flussexpedition mit den bisher umfangreichsten Untersuchungen der gesamten Donau statt. Ein internationales Team aus 20 WissenschafterInnen hat sechs Wochen lang 2.400 km Donaustrecke an 68 Probenstellen in 14 Donauländern untersucht. 800 einzelne Parameter wurden dabei unter die Lupe genommen und neue Methoden getestet. Festgestellt wurde ein erfreulich hohes Maß an biologischer Vielfalt mit insgesamt 1300 Arten, darunter 67 Fischarten. Nährstoffbelastungen durch Stickstoff und Phosphor sind gesunken, mehrere 100 neuaufkommende Substanzen wurden dokumentiert, zumeist in extrem niedrigen Konzentrationen. Verbesserungswürdig sind Lebensraumstrukturen, die Wandermöglichkeiten für Fische, Überflutungsräume und die Anbindung der Auen.