Britische Firma will Fracking mit Klage erzwingen

Die britische Firma Ascent Resources plant, im Nordosten Sloweniens, nahe dem Dreiländereck mit Ungarn und Kroatien, gefracktes Gas zu fördern. Aufgrund der befürchteten Umweltauswirkungen leisten die Anrainer*innen bereits seit Jahren Widerstand gegen das Projekt. Zudem verlangte die slowenische Umweltbehörde eine Umweltverträglichkeitsprüfung.

Nun droht Ascent Resources mit einer Klage gegen den slowenischen Staat. Für entgangene zukünftige Gewinne aus dem Projekt (in das sie bisher - angeblich - bereits 50 Millionen Euro investiert hat) verlangt die Firma 120 Millionen Euro Entschädigung. Sie unterstellen der Forderung nach einer Umweltverträglichkeitsprüfung Willkür und Unangemessenheit, was in der Folge zu einem „erheblichen Verlust“ an Einnahmen führen würde.

Die Klage von Ascent Resources basiert auf dem Energiecharta-Vertrag, auf dessen Basis auch die Firmen RWE und Uniper grade Milliarden-Entschädigungen für den niederländischen Kohleausstieg verlangen. In Folge des angekündigten deutschen Braunkohleausstiegs haben RWE und die LEAG mit dem Energiecharta-Vertrag ihre Entschädigungszahlungen in die Höhe treiben können.

Hydraulic Fracturing oder kurz Fracking ist eine Methode zur Erzeugung, Weitung und Stabilisierung von Rissen im Gestein einer Lagerstätte im tiefen Untergrund. Bei allen Bohrtechniken gewisse Umweltrisiken, Angesichts der Förderung fossiler Kohlenwasserstoffe bzw. von Schieferöl- und -gas bestehen aufgrund der hohen Anzahl und Dichte an Bohrungen und Bohranlagen nennenswerte Umweltrisiken. Außerdem erhöht das Zusetzen von Fracfluid-Chemikalien, u. a. Biozide, die Belastung von die Umwelt. Beim Hydraulic Fracturing zum Zweck der Förderung unkonventioneller fossiler Kohlenwasserstoffe werden, neben üblicherweise rund 10 Millionen Litern Wasser und Quarzsand, pro Bohrung drei bis zwölf verschiedene Chemikalien (u. a. Biozide) eingepresst.


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