Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft: Feuchtgebiete für den Hochwasser- und Klimaschutz revitalisieren

Feuchtgebiete (Auen, Quellen, Sümpfe, Nasswiesen, Schwemmkegel, Bachläufe und Moore) leisten mehrere ökologische Aufgaben. Sie sind entscheidend in allen Wasserkreisläufen und tragen zur Sicherung unseres Trinkwassers sowie zum Hochwasserschutz bei. Als Kohlenstoff-Speicher sind sie auch entscheidend beim Klimaschutz. Ihre Wiederherstellung trägt zur Gesundheit und Erholung von Menschen bei, sowie zur Sicherung des Trinkwassers.

Feuchtgebiete sind entscheidend zur Erhaltung der Biodiversität

Zu den größten globalen Risiken zählt der Verlust von Biodiversität. Laut "Global Risk Report" des Weltwirtschaftsforums ist die Wirtschaft auf eine intakte Natur mit vielfältiger Tier- und Pflanzenwelt und einem entsprechenden Wasserdargebot angewiesen. Rund 35% aller Feuchtgebiete weltweit sind seit 1970 völlig verloren gegangen. Dieser Trend zeigt sich auch in Österreich. Die Zerstörung von Feuchtgebieten wird durch menschliche Aktivitäten vorangetrieben. Noch vorhandene Feuchtgebiete müssen geschützt und nach dem „wise-use-Prinzip“ bewirtschaftet sowie Maßnahmen zur Wiederherstellung getroffen werden. Daher haben die Vereinten Nationen auch die „UN Dekade der Wiederherstellung“ ausgerufen. Weltweit wurde erkannt, dass Moore, Moorrandwälder, Auwälder, Feuchtwiesen, Mangrovenwälder und Waldfeuchtgebiete den Kohlenstoff aus der Luft am effizientesten speichern und damit die CO2-Bilanz deutlich verbessern können. Österreich hat im Vorjahr die „Moorstrategie Österreich 2030+“ beschlossen, um die weltweiten Ziele der Erhaltung der biologischen Vielfalt und des Klimaschutzes zu verfolgen. Das Update zur „Auenstrategie für Österreich 2030+“ ist kurz vor Fertigstellung. Um mehr Bewusstsein zu schaffen und Feuchtgebiete effizient wiederherzustellen, braucht es die Zusammenarbeit mehrerer Akteur:innen.

Die internationale Feuchtgebietskonvention

Die Ramsar-Konvention ist ein wichtiger Wegweiser, um Feuchtgebiete zu erhalten und schonend zu bewirtschaften. Das Ramsar Übereinkommen wurde am 2.2.1971 unterzeichnet und zählt bis heute 172 Vertragsstaaten. Die Ramsar-Konvention ist das einzige internationale Abkommen, das sich mit Feuchtgebieten befasst. Die Konvention definiert den Begriff „Feuchtgebiet“ in einem umfassenden Sinn.
Österreich verfügt mittlerweile über 23 Ramsar-Gebiete, die meisten sind Waldgebiete, andere Formen sind große Flussgebiete und Seeufer sowie zahlreiche Moore. Viele Aktivitäten und Veranstaltungen werden dieses Jahr in Österreich stattfinden, um das Jubiläum zu zelebrieren.


Weltfeuchtgebietstag 2023