CAN Europe: Position zur EU-Klimaarchitektur 2030
Vergangenen Dienstag hat das Climate Action Network (CAN) Europe ein Positionspapier zu zentralen EU-Klima- und Energievorschriften veröffentlicht. Darin fordert die Brüsseler Klimaorganisation unter anderem, die EU-Treibhausgasemissionen bis 2030, verglichen mit dem Niveau von 1990, um mindestens 65 Prozent zu verringern. Im April hat die EU festgelegt, ihre Netto-Treibhausgasemissionen bis 2030 um mindestens 55 Prozent im Vergleich zu 1990 zu reduzieren.
Sämtliche Sektoren, einschließlich des internationalen Schiffs- und Flugverkehrs, sind in dieses 65-Prozent-Ziel einzubeziehen. Für den LULUCF-Sektor (Landnutzung, Landnutzungsänderung und Forstwirtschaft) gelte es laut CAN Europe, ein separates, ehrgeizigeres Ziel zu setzen, welches die Wiederherstellung von Ökosystemen unterstützen sollte.
Nach der Vorstellung von CAN Europe sollen in der Zukunft auch die Emissionen des Straßenverkehrs, der Gebäude und der Landwirtschaft unter der Effort-Sharing-Verordnung geregelt werden. Dies umfasst auch die Beibehaltung der nationalen, verbindlichen Ziele für die Reduzierung der Treibhausgasemissionen in den Bereichen Straßenverkehr, Gebäude und Landwirtschaft.
Die EU-Mitgliedstaaten haben in den Wirtschaftssektoren, die nicht unter das EU-Emissionshandelssystem (EU-EHS) fallen, verbindliche Jahresziele für die Reduzierung der Treibhausgasemissionen im Zeitraum 2021 - 2030 festgelegt. Diese Sektoren, zu denen beispielsweise Verkehr, Gebäude, Landwirtschaft, die nicht unter das EU-EHS fallenden Bereiche der Industrie und Abfall gehören, sind für nahezu 60 % der Gesamtemissionen der EU verantwortlich.
Darüber hinaus spricht sich CAN Europe dafür aus, rechtsverbindliche Ziele auf EU- und nationaler Ebene für die Verbesserung natürlicher Senken und den Schutz, die Erhaltung sowie die Wiederherstellung von Wäldern, Torfgebieten, Feuchtgebieten und anderen Ökosystemen in den Ländern der Europäischen Union zu entwickeln.
CAN Europe