Chile sagt Ausrichtung des UN-Klimagipfels COP25 ab

31.Okt 2019

Die UN-Klimakonferenz COP25 wird nicht wie geplant in Chile abgehalten werden. Wegen der sozialen Proteste im Land hat  Präsident Sebastian Piñera heute die Ausrichtung der Konferenz abgesagt. Nun muss die Konferenz entweder an einem anderen Ort abgehalten, verschoben oder abgesagt werden. Präzedenzfall gibt es keinen.

Seit mehr als zehn Tagen gehen in Chile Menschen gegen die neoliberale Politik der Regierung und die wachsende Ungleichheit im Land auf die Straßen. Darum sah sich Piñera am Mittwoch dazu gezwungen, auf die Ausrichtung der COP25 sowie des Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftsforums (APEC) zu verzichten. Der APEC-Gipfel hätte am 16. und 17. November im südamerikanischen Land stattfinden sollen, die Klimakonferenz vom 2. bis 13. Dezember.

„Angesichts der schwierigen Umstände, die unser Land in den letzten Wochen erlebt, hat unsere Regierung beschlossen, den APEC-Gipfel in November und die COP 25 in Dezember nicht zu veranstalten“, sagte Piñera vor der Presse im Regierungssitz Casa de la Moneda. Seine Regierung müsse sich der Beilegung der Krise widmen und an Reformen arbeiten.

„Wir sind dabei, alternative Optionen auszuloten“, erklärte UNFCCC-Generalsekretärin Patricia Espinosa.

Der deutsche Umweltverband BUND forderte unterdessen, den Gipfel in Deutschland auszurichten. „Jetzt muss die Bundesregierung einspringen und die Klimakonferenz am UN-Standort Bonn ausrichten“, sagte Ann-Kathrin Schneider, beim BUND zuständig für internationale Klimapolitik.

Schon im Jahr 2017 war Bonn für Fidschi eingesprungen und hatte die Konferenz in Kooperation mit dem Inselstaat ausgerichtet. Allerdings war damals die Vorlaufzeit weitaus länger gewesen.

 

orf.at: Chile sagt UNO-Klimakonferenz im Dezember ab

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