China: Drei-Schluchten-Damm trägt Mitschuld an Dürre und Wassermangel

Wasser, Meere & Fischerei

Die chinesische Regierung gibt zum ersten Mal „Probleme“ mit dem größten Damm der Welt zu.

Der Drei-Schluchten-Damm in der chinesischen Provinz Hubei ist der größte Damm der Welt. Das Großprojekt wird von nationalen und internationalen UmweltschützerInnen seit dem Baubeginn stark kritisiert und bekämpft. Der Damm wurde im Jahr 2006 in Betrieb genommen, der Stausee erstreckt sich über 600 Kilometer Länge.

China kämpft zur Zeit mit einer extremen Dürreperiode, hauptsächlich verursacht durch fehlenden Niederschlag. Aber auch der Drei-Schluchten-Damm hätte an den Problemen große Schuld, kritisieren UmweltschützerInnen. Die chinesische Regierung hätte jetzt zum ersten Mal eingestanden, dass es „Probleme“ gäbe, berichtet BBC News.

Der Wasserpegel im Jangtsekiang, dem längsten Fluß Chinas, hätte den niedrigsten Stand seit 50 Jahren erreicht, berichtet die britische Tageszeitung The Guardian. Die Dürre führe zu Trinkwassermangel, zur Gefährdung der Ernte, und der Wassermangel bedrohe die Existenz geschützter Tier- und Pflanzenarten. Die lokalen Behörden haben mehr als 1.300 Seen für „tot“ erklärt. 4,4 Millionen Menschen und 3,2 Millionen Nutztiere seien von der Dürre betroffen. Auch die Schifffahrt musste durch den niedrigen Wasserpegel stark eingeschränkt werden, der wirtschaftliche Schaden sei enorm, schreibt The Guardian.

Der Drei-Schluchten-Damm hat den Wasserpegel im Jangstekiang stark gesenkt, jetzt werden rund fünf Milliarden Kubikmeter Wasser vom Stausee in den Fluß abgelassen, um den Wasserpegel wieder zu heben.

BBC News: China acknowledges Three Gorges dam "problems" (en)
Guardian: China crisis over Yangtze river drought forces drastic dam measures.(en)