COP28: Abkehr von fossiler Energie
Position der Organisation Südwind
Die Allianz für Klimagerechtigkeit, eine Plattform von 27 zivilgesellschaftlichen Organisationen in Österreich, begrüßt den entscheidenden Appell zum Ende der fossilen Energie auf der COP28 und zeigt sich besorgt über die gefährlichen Scheinlösungen, welche ebenfalls Eingang in den Beschluss gefunden haben. Die notwendige Unterstützung für besonders von der Erderhitzung betroffene und geschädigte Menschen wird anerkannt, reicht jedoch bei weitem noch nicht für die Herausforderungen der kommenden Jahrzehnte. Die Ziele für Anpassungsmaßnahmen bleiben zahnlos. Kernstück der diesjährigen internationalen Klimakonferenz in Dubai (COP28) ist die Entscheidung zur „Globalen Bestandsaufnahme“ (Global Stocktake). Darin werden die Staaten aufgerufen, zum „Übergang weg von fossilen Energieträgern“ beizutragen. Eine Einigung auf den überfälligen und im Vorfeld von der Allianz für Klimagerechtigkeit geforderten Ausstiegsplan für fossile Energieträger bis spätestens 2050 konnte jedoch nicht erzielt werden. Auch zu den Vorgaben für die nationalen Klimaschutzpläne fällt die Bilanz getrübt aus, weil die Verbindlichkeit fehlt. Die Gründe für den Mangel an Kooperation der Staatengemeinschaft beim Klimaschutz und damit die nationalen Schlupflöcher beim Aus für fossile Energien seien die Abhängigkeiten vom fossilen Wirtschaftssektor, die finanziellen Eigeninteressen vieler Staaten sowie die mangelnde Unterstützungsbereitschaft vermögender Staaten, diagnostiziert Krenn die Ursachen des langsamen Verhandlungsfortschritts. Die Unterstützung bräuchte es dringend, damit sich ärmere Länder von der Abhängigkeit vom Export von Kohle, Öl und Gas befreien und die Umstellung ihrer Energiesysteme finanzieren können. Österreich muss bei der Erstbefüllung des neuen Fonds für Schäden und Verluste in den kommenden Monaten einen ambitionierten Beitrag orientiert am nationalen Katastrophenfonds leisten. Vor allem muss auch die hiesige Politik den Ausstieg aus fossilen Energieträgern beschleunigen und dafür endlich an die Wurzeln der Probleme gehen: Österreich hat einen viel zu hohen Energie- und Bodenverbrauch und verschwendet immer noch viele Milliarden für umweltschädliche Subventionen.
Position der Umweltschutzorganisation Greenpeace
Die Verhandlungen starteten mit einem erfreulichen, schnellen Beschluss zum Finanztopf für klimabedingte Schäden und Verluste. Nach einem wochenlangen Ringen um den fossilen Ausstieg im Abschlussdokument, bekennt sich die Weltgemeinschaft am 13.12. nicht nur zum Ausbau erneuerbarer Energien, sondern auch zum ersten Mal in 30 Jahren zu einem Ende von Kohle, Öl und Gas. Gefährliche Schlupflöcher bleiben im Abschlusstext jedoch bestehen, so wird die Tür für Technologiemärchen wie die Kohlenstoffspeicherung und Atomkraft offen gehalten und klimaschädliches Gas verharmlost. Trotzdem ist klar: Der Beschluss sendet das bitter benötigte Zeichen aus Dubai an die Welt, dass ein lebenswerter Planet innerhalb des 1,5 Grad Limits nur erhalten werden kann, wenn das fossile Zeitalter endlich beendet wird. Jetzt gilt es den Worten, Taten folgen zu lassen. Die Klimaministerin Leonore Gewessler muss den fossilen Ausstieg auch in Österreich umsetzen und neue Öl- und Gasprojekte zusammen mit dem Bergbauminister Magnus Brunner per Gesetz absagen. Neben dem fossilen Ausstieg fordert das Abschlussdokument die Staaten auch auf erneuerbare Energien auszubauen, schneller aus der Kohle auszusteigen und die Emissionen im Verkehrssektor zu senken. Als Folge des Ergebnisses in Dubai muss auch Österreich das Ende der fossilen Energien besiegeln.
Allianz für Klimagerechtigkeit zu COP28: Fossile Abkehr endlich besiegelt
Greenpeace zu UN-Klimagipfel: Anfang vom Ende der fossilen Energien