Deutsch-indische Partnerschaft als „Meilenstein für eine neue Ära der Klimakooperation“

Eine „Partnerschaft für Grüne und Nachhaltige Entwicklung“ haben Bundeskanzler Scholz und der indische Premierminister Modi Anfang der Woche unterzeichnet.

Die Umwelt- und Entwicklungsorganisation Germanwatch begrüßt deutsch-indische Nachhaltigkeitspartnerschaft. Germanwatch wertet diese Partnerschaft sowie eine zusätzliche in Aussicht gestellte Energiepartnerschaft mit der gesamten G7 als einen „Meilenstein für eine neue Ära der Klimakooperation zwischen globalem Norden und Süden“.

„Um das 1,5-Grad-Limit aus dem Pariser Klimaabkommen einzuhalten, benötigen wir eine globale Zusammenarbeit in einer neuen Dimension“, sagt Christoph Bals, Politischer Geschäftsführer von Germanwatch. „Die deutsch-indische Partnerschaft zeigt, wie das gelingen kann: Klimakooperation wird aufgewertet, indem die Partnerschaft auf höchster Ebene – von den Regierungschefs selbst – unterschrieben wird und alle relevanten Ministerien zusammenarbeiten.“ Durch zusätzliche Finanzierung und Kooperation werde das Erreichen ambitionierter Ziele „in dieser für den Klimaschutz entscheidenden Dekade“ wie beispielsweise beim Ausbau der Erneuerbaren Energien ermöglicht.

Bals: Indien als „Swing-State“ für 1,5-Grad-Ziel

Allerdings dürfe die geschlossene Partnerschaft nur ein Anfang sein. „Indien ist ein Swing-State für das Klima. Eine beschleunigte Energiewende dort ist ein unverzichtbarer Beitrag für das Einhalten des 1,5-Grad-Limits“, erklärt Bals. Damit die indische Energiewende in der nötigen Größenordnung und Geschwindigkeit mit wichtigen Fortschritten schon bis 2030 zu schaffen, bedürfe es einer Partnerschaft über Deutschland hinaus. „Deshalb ist es gut, dass Deutschland und Indien nun gemeinsam auch eine ergänzende Partnerschaft zwischen allen Ländern der G7 und Indien voranbringen wollen - für eine gerecht gestaltete Energiewende.“ Bals hält das Gelingen dieser Erweiterung für den klimapolitischen Erfolg der deutschen G7-Präsidentschaft in diesem Jahr als mitentscheidend.

Germanwatch begrüßt, dass die Partnerschaft zahlreiche Aspekte der nachhaltigen Entwicklung in den Blick nimmt und insbesondere auch beim Umgang mit Klimafolgen die Kapazitäten in Indien stärken soll. „Es ist gut, dass auch die Zivilgesellschaft mit der Partnerschaft gestärkt und in die Gestaltung der Entwicklungs- und Klimapolitik eingebunden werden soll“, betont Bals. „Denn in den vergangenen Jahren haben unsere indischen Partner häufig eine Einschränkung ihrer Rechte und ihres Handlungsspielraums erlebt. Für das Erreichen der Klima- und Entwicklungsziele ist jedoch eine lebendige Zivilgesellschaft unabdingbar“, so Bals.
 

Germanwatch: „Meilenstein für eine neue Ära der Klimakooperation“