Deutscher Naturschutzring: Autohersteller kriegen keine Fristverlängerung bei CO2-Zielen

E-Autos könnten die Autobauer aber Kurs halten lassen, legt die Organisation für nachhaltigen Verkehr Transport & Environment dar.

Vertreter der Autoindustrie haben am vergangenen Wochenende in einem inoffiziellen Papier von der EU-Kommission erbeten, die CO2-Reduktionsziele für PKW um zwei Jahre zu verschieben. Sie argumentieren, aufgrund zu wenig verkaufter E-Autos ließen sich die Vorgaben nicht einhalten. Durchschnittlich um 15 Prozent müssten die Autobauer den Ausstoß im Vergleich zu 2021 senken. Laut dem Infodienst Euractiv, dem das Branchenpapier vorliegt, könnten Strafzahlungen von bis zu 16 Milliarden Euro auf die Hersteller zukommen. Der Marktanteil von E-Wagen müsste auf mehr als ein Fünftel steigen, wird in dem Papier argumentiert. Zurzeit mache er jedoch nur etwa 15 Prozent aus.

Die EU-Kommission hat indes das Anliegen abgelehnt. Tim McPhie, Sprecher der Kommission für Klimaschutz, sagte Euractiv: „Die Branche hatte ausreichend Zeit, sich auf die nächste Phase des Übergangs vorzubereiten“ und die Ziele ab 2025 seien „bereits 2019 ... verabschiedet“ worden.

Die Organisation für nachhaltigen Verkehr Transport & Environment (T&E) hat ebenso auf Basis der Verkäufe von E-Autos im ersten Halbjahr 2024 analysiert, dass diese im nächsten Jahr einen Anteil von 20 bis 24 Prozent erreichen werden, also genügend E-Wagen verkauft werden. Sebastian Bock, Geschäftsführer von T&E Deutschland, sagte: „2025 wird ein gutes Jahr für alle in Europa, die gerne ein E-Auto fahren würden. Nach aktuellen Prognosen werden E-Autos dank einer Flut neuer, erschwinglicher Modelle fast ein Viertel der verkauften Neuwagen ausmachen.“

Autohersteller kriegen keine Fristverlängerung bei CO2-Zielen