Deutscher Naturschutzring: EU verbietet Zahn-Amalgam bis 2025
Die Entscheidung folgt auf die Überarbeitung der EU-Quecksilberverordnung, die bereits im Juli 2023 von der Europäischen Kommission vorgeschlagen wurde. Quecksilber gilt als globaler Schadstoff und Neurotoxin, das erhebliche Umweltauswirkungen sowie Gesundheitsschäden verursachen kann. Die Entscheidung, die von 550 Abgeordneten befürwortet wurde, sieht vor, die Verwendung von Amalgam in Zahnfüllungen ab dem 1. Januar 2025 zu verbieten, mit Ausnahmen für medizinisch notwendige Fälle. Die verabschiedeten Maßnahmen sehen auch vor, dass die Herstellung und der Handel von quecksilberhaltigen Lampen, die bereits in der EU verboten sind, bis 2025 eingestellt werden sollen. Die Entscheidung wurde von 14 Gegenstimmen und 64 Enthaltungen begleitet.
Zuvor hatte es Widerstand gegen das Verbot, insbesondere von zahnärztlichen Vereinigungen und einigen Mitgliedern des Europäischen Parlaments gegeben. Die Bundeszahnärztekammer und die Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung in Deutschland äußerten Bedenken hinsichtlich der Sicherstellung der zahnärztlichen Versorgung und warnten vor möglichen sozialen Auswirkungen eines Amalgamverbots. Bisher ist die Verwendung von quecksilberhaltigen Amalgam-Füllungen nur für Kinder unter 15 Jahren, Schwangere und Stillende verboten.
Breite Unterstützung von Umwelt- und Verbraucherschutzorganisationen
Die überarbeitete Verordnung wurde von verschiedenen Seiten unterstützt, darunter viele Umwelt- und Verbraucherschutzorganisationen. Virginijus Sinkevičius, Umweltkommissar der EU, betonte die Notwendigkeit, die Verwendung von Quecksilber schrittweise einzustellen, um die negativen Auswirkungen auf Umwelt und Gesundheit zu minimieren. Die Verwendung von Amalgam kann negative Auswirkungen auf die Umwelt haben, insbesondere durch die Freisetzung von Quecksilber während der Herstellung, Anwendung und Entsorgung von Amalgam. Quecksilber kann in Gewässer gelangen, Fische kontaminieren und die Bodenqualität beeinträchtigen. Aufgrund seiner Persistenz verbleibt es lange in der Umwelt und kann sich in höheren Konzentrationen in der Nahrungskette anreichern. Das European Environmental Bureau (EEB) begrüßte diese Entscheidung als Meilenstein im Kampf gegen Quecksilber als Umweltschadstoff. Das bisherige Verwenden von Quecksilber in Zahn-Amalgam führte zu erheblicher Umweltverschmutzung und Gesundheitsrisiken.
Die Mitgliedstaaten wurden aufgefordert, konkrete Schritte zur Umsetzung der Verbote zu unternehmen.
Ende des Quecksilberzeitalters: EU verbietet Zahn-Amalgam bis 2025