Digitale Handelsplattform als Baustein der europäischen Kreislaufwirtschaft

18. Sept 20

Der europäische Green Deal zielt auf eine grundlegende Veränderung des Produktions- und Konsumverhaltens ab und möchte damit Europa sauberer, nachhaltiger agierend und wettbewerbsfähiger machen. Der im Frühjahr dieses Jahres veröffentlichte Aktionsplan strebt an, die Abhängigkeit Europas von Primärrohstoffen zu verringern. Außerdem soll ein gut funktionierender Binnenmarkt für hochwertige Sekundärrohstoffe geschaffen werden.

Einen Beitrag zum Übergang zu einer europäischen Kreislaufwirtschaft, wie sie der europäische Green Deal vorsieht, bringt die Online-Handelsplattform SECONTRADE. Dieses Unternehmen, das sich bereits vor Jahren der Kreislaufwirtschaft verschrieben hat, will einen krisensicheren, digitalen, aber auch transparenten und sicheren Marktplatz für den Kauf und Verkauf hochwertiger Sekundärrohstoffe bieten. Damit sollen der Einsatz von natürlichen Ressourcen reduziert sowie Klima und Umwelt geschont werden.

"Natürliche Ressourcen sind nicht unendlich verfügbar bzw. weltweit ungleichmäßig verteilt. Daher ist Europa von Rohstoffimporten abhängig. Allerdings verfügen wir über eine Vielzahl an Sekundärrohstoffen, die u.a. aus alten Elektrogeräten und Batterien gewonnen werden. Und genau das ist unsere Chance", erklärt Brigitte Reich, Geschäftsführerin von SECONTRADE. "Durch ständig verbesserte Recycling-Technologien werden immer mehr und vor allem auch qualitativ hochwertige Sekundärrohstoffe gewonnen. Wichtig ist, dass diese dann auch dort ankommen, wo sie bei der Herstellung von neuen Produkten wiederverwendet werden können." Denn auch das sieht der europäische Green Deal vor - der Anteil an Rezyklaten in neuen Produkten (z.B. Elektrogeräte, Batterien, Baustoffe, etc.) soll durch verbindliche Vorgaben und mit Hilfe von Qualitätsstandards erhöht werden. Damit soll die Marktnachfrage nach Sekundärrohstoffen noch gesteigert und die aktuell noch vorherrschende Kreislauflücke geschlossen werden.

Die österreichische Online-Handelsplattform für Sekundärrohstoffe wurde 2018 gegründet und bietet Rohstoffhändlern und der verarbeitenden Industrie wertvolle Sekundärrohstoffe, die von Recylinglingbetrieben z.B. aus Altgeräten, Altmetallen und Kunststoffabfällen gewonnen werden, an. Brigitte Reich, die im Sommer 2020 die alleinige Geschäftsführung von SECONTRADE, einem Tochterunternehmen der UFH Holding, übernommen hat, betont: "Mit dem Online-Marktplatz haben wir eine digitale, krisensichere Ergänzung zu herkömmlichen Vermarktungsmethoden und -instrumenten von Sekundärrohstoffen geschaffen. Gerade in den vergangenen Wochen und Monaten waren digitale Lösungen in allen Branchen und Geschäftsbereichen gefragter denn je, weil sie jederzeit und überall verfügbar sind. Auch wir konnten auf unserer Plattform vermehrte Zugriffe und Registrierungen, v.a. aus den nordeuropäischen Ländern beobachten, was uns natürlich sehr freut!" Bisher wurden auf der Online-Plattform über 23.000 Tonnen Sekundärrohstoffe über die Plattform angeboten. "Gerade aufgrund der stetig steigenden Nachfrage sind wir bemüht, das Vertrauen in Sekundärrohstoffe zu erhöhen und sehen das Bestreben der Europäischen Kommission europäische Qualitätsstandards für Sekundärohstoffe und ein EU-weites Recyclinglable zu entwickeln, sehr positiv", meint die Umwelt- und Abfallrechtsexpertin.

Die UFH Holding GmbH, der auch die UFH RE-cycling GmbH mit der Kühlgeräte-Recyclinganlage im niederösterreichischen Kematen/Ybbs angehört, hat ihren Sitz in Wien. Unter ihrem Dach sind die UFH Elektroaltgeräte Systembetreiber GmbH und die UFH Altlampen Systembetreiber GmbH als Sammel- und Verwertungssysteme von Elektroaltgeräten, Altlampen und Altbatterien tätig. Die UFH-Gruppe erzielte 2019 mit rund 40 Mitarbeiter*innen einen Umsatz von rund 10 Millionen Euro und betreute rund 950 Kunden. Das UFH ist ein Netzwerkpartner des Fachverbands der Elektro- und Elektronikindustrie (FEEI).

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