DNR: 13. Petersberger Klimadialog

Vom 17.-19. Juli hat in Berlin der Petersberger Klimadialog stattgefunden. Vertreter:innen aus rund 40 Staaten haben an den informellen Gesprächen teilgenommen, die Deutschland gemeinsam mit Ägypten organisiert hatte. Die internationale Gesprächsrunde der Minister:innen diente dazu, die Weltklimakonferenz COP27 im November in Ägypten vorzubereiten. Die Eindämmung und Anpassung an die Klimakrise, die Finanzierung des Klimaschutzes sowie klimabedingte Verluste und Schäden waren die Hauptthemen der Gespräche. Auch die Zusage der Industriestaaten zur Finanzierung der Abfederung von Klimawandelfolgen im globalen Süden war ein zentrales Thema des Dialogs.

Der auf für Klimafragen zuständige Vizepräsident der Europäischen Kommission, Frans Timmermans, hat in seiner Ansprache zur Eröffnungssitzung dazu aufgerufen, den Versprechen der Klimakonferenz in Glasgow 2021 Taten folgen zu lassen. Timmermans betonte die Dringlichkeit von Klimaschutz und der Reduktion der Treibhausgase. Im Klimaschutz gehe es nicht darum, den Planeten zu retten. Es gehe darum, die Menschheit zu retten. „Ganz buchstäblich sterben wegen dieser Klimakrise Menschen auf der ganzen Welt”, so Timmermans.

Das Treffen endete ohne konkrete Ergebnisse, was allerdings auch nicht anders geplant war.

Nichtregierungsorganisationen reagierten enttäuscht

Der Klima-Referent von Oxfam Deutschland Jan Kowalzig beklagte, dass die Klimakrise schon jetzt millionenfach die Lebensgrundlagen von Menschen zerstöre, während gleichzeitig die großen Wirtschaftsmächte beim Klimaschutz weiter viel zu wenig unternehmen würden. Bisher habe kaum ein Land angekündigt, dem Aufruf der letzten UN-Weltklimakonferenz zu folgen, die eigenen Klimaziele so zu verschärfen, dass sie mit den Zielen des Pariser Klimaabkommens kompatibel werden, kritisierte Kowalzig.

Der BUND-Vorsitzende Olaf Bandt forderte, dass die fossile Energieversorgung weltweit ein Ende findet. Die Regierung Scholz sei die letzte Regierung, die das Ruder im Kampf gegen die Klimakrise noch herumreißen könne, so Bandt. Eine Studie im Auftrag des Umwelt- und Wirtschaftsministeriums hatte gezeigt, dass Extremwetterereignisse allein in Deutschland jährlich etwa 6,6 Milliarden Euro Schaden verursachen. Im letzten Jahr wegen der Hochwasserkatastrophe waren es sogar 80 Milliarden. [Quelle: DNR,lw]

Europäische Kommission: Timmermans beim Petersberger Klimadialog

Tagesschau: Peterberger Klimadialog 

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